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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45474

Kanalbau nach Europäischen Normen - Mehr Gestaltungsfreiheit, mehr Verantwortung

Autoren K. Hornung
Sachgebiete 7.9 Leitungsgräben, Rohrleitungen, Durchlässe

Beton- und Fertigteil-Jahrbuch 1997, 1997, S. 82-90, 3 B, 1 T

Mit der Veröffentlichung der DIN EN 1610 "Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen" ist in Kürze zu rechnen. Sie ersetzt die bisher geltende DIN 4033. Es flossen praktische Erfahrungen aus anderen Ländern in eine neue, offenere und unkomplizierte Norm ein. Vom Bauausführenden wird dabei eine besondere Qualifikation verlangt. Der in Deutschland bestehende Güteschutz Kanalbau erlangt dadurch eine neue Bedeutung. Die wesentlichen Neuregelungen, aber auch Erweiterungen von bisher bekannten Festlegungen, beziehen sich auf die Auflagerausbildung, die Seitenverfüllung und die Leitungszone insgesamt, die Mindestgrabenbreite, den Rückbau des Verbaus und die Dichtigkeitsprüfung. Für die Abnahmeprüfungen sind optische Prüfungen und Dichtigkeitsprüfungen vorzunehmen. Zusätzlich wird empfohlen den Verdichtungsgrad des Auflagerbereichs und der Seitenverfüllung zu überprüfen sowie u.U. die Prüfung der Verformung biegeweicher Rohre. Für die Ausschreibung werden eine Reihe von vorzugebenden Elementen genannt. Dazu gehören Angaben zum anstehenden Boden, seiner Verwend- und Verdichtbarkeit, der Ausbildung des Auflagers, der Verdichtungsgrade für die verschiedenen Verfüllungsbereiche, der Grabenabmessungen und der zur Wahl stehenden Rohrarten. Eine Kontrolle der in der Ausschreibung enthaltenen Vorgaben erfolgt durch die gleichzeitige Ausschreibung der zugehörigen Prüfungen bzw. Bestätigungen der Qualitätssicherung wie z.B. die statischen Nachweise der Rohrleitungen und, falls erforderlich, der Baugrubenausbildung. Weiterhin der Nachweis der Qualifikation des Bauunternehmers, eine detaillierte Beschreibung der geplanten Arbeiten durch den Bauunternehmer und Vorgaben bezüglich des Nachweises der zu erreichenden Verdichtungsgrade. Hinzu treten die Nachweise der Qualitätssicherung der gelieferten Rohre, Ausführung und Bestätigung der ausgeschriebenen Prüfungen für die Bodenverdichtung, die Wasserdichtigkeit der Leitung nach der Verlegung und nach der Grabenverfüllung. Außerdem Prüfungen und Nachweise der Lage, der Rohrverbindungen und Anschlüsse sowie Untersuchungen auf Beschädigungen und unzulässige Deformationen. Auf der einen Seite gibt die neue DIN EN 1610 damit mehr Freiraum für unterschiedliche, auf die Baustelle zugeschnittene Ausschreibungen und Bauausführungen, auf der anderen Seite aber überträgt sie dafür mehr Verantwortung auf alle am Bau Beteiligten.