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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45835

Mobilität von Frauen im ländlichen Raum

Autoren S. Körntgen
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

Fachgebiet Verkehrswesen, Universität Kaiserslautern "Grüne Reihe" H. 36, 1996, 175 S., zahlr. B, T, Q

Die Kenntnis und Berücksichtigung weiblicher Lebenszusammenhänge in der Verkehrsplanung muß als unzureichend eingestuft werden. Dabei sind entsprechende Defizite sowohl im Bereich der Forschung als auch im Planungs- und Beteiligungsprozeß zu finden. Im besonderen gilt dies für ländlich strukturierte Räume. Vor dem aktuellen Hintergrund der Regionalisierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die den ÖPNV als freiwillige Aufgabe der Daseinsvorsorge in kommunale Trägerschaft überführt, ist es geboten, die Grundlagen für eine Berücksichtigung spezifisch weiblichen Mobilitätsverhaltens zu schaffen. Da Frauen den ÖPNV überdurchschnittlich nutzen, besteht die Notwendigkeit, Bürgerinnen, Fachfrauen und Politikerinnen in den Planungsprozeß und die Aufstellung der Nahverkehrspläne einzubinden. Die vorliegende Arbeit setzt an den beschriebenen Defiziten an. Die weiblichen Lebenszusammenhänge wurden mit quantitativen (Interviews, Wegeprotokolle) und qualitativen (Gruppendiskussionen, Gespräche auf verschiedenen Ebenen) Erhebungsinstrumenten erfaßt. Kernstück waren Interviews mit 835 Frauen, die im Random-Route-Verfahren ausgewählt wurden. Für die Beteiligung von Frauen wurden Konzepte für Planungs- und Umsetzungsprozesse entwickelt und exemplarisch angewendet. Die Untersuchungen fanden im Landkreis Bitburg-Prüm statt, einem strukturschwachen ländlichen Kreis in peripherer Lage. Sie waren eingebettet in einen Planungs- und Umsetzungsprozeß im Rahmen eines Modellprojektes der rheinland-pfälzischen Landesregierung.