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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46035

Erwartungen und Ergebnisse bei der Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in den neuen Bundesländern - 1990-1996

Autoren H.H. Saitz
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

Straßenverkehrstechnik 41 (1997) Nr. 7, S. 309-313, 4 B

Die Verkehrsentwicklung und die Verkehrsplanung in den neuen Bundesländern während der vergangenen 6 Jahre werden exemplarisch für den Thüringer Raum kritisch bewertet. In Ostdeutschland entstanden bis zur Wiedervereinigung im Oktober 1990 die wesentlichen Verkehrsbauten in den Städten und nicht zwischen ihnen wie in Westdeutschland. Faktoren für die aktuelle Verkehrs- und Raumstruktur und damit für die heutigen verkehrlichen Mißstände werden aufgezeigt, was in kürzester Zeit zu einer raumgreifenden Zersiedelung des Landes führte, z.B. durch Handels- und Gewerbegebiete "auf der grünen Wiese" mit Anbindung an die Autobahnen. Der explosionsartigen "Übermotorisierung" der Bevölkerung folgte ein starker Rückgang der ÖPNV-Benutzung in den ostdeutschen Städten. Fehlerquelle ist wesentlich die Neustrukturierung der Wirtschafts- und Regionalstruktur seit der Wendezeit, vor allem in den ersten Jahren. Gerade im Verkehr der Städte und Regionen sind negative Entwicklungen zu verzeichnen, die ihre Wurzeln vorwiegend in einer für kurze Zeit außer Kontrolle geratenen Wirtschaftsentwicklung haben. Eine gründliche Bestandsaufnahme wird für die weitere aktive Landesplanung, Regionalpolitik und Verkehrsentwicklung angemahnt.