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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46145

Hoffnungsparolen zum Stadtverkehr auf dem Prüfstand

Autoren P. Cerwenka
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)

Nahverkehr 15 (1997) Nr. 3, S. 14-17, 7 B, 4 Q

In den letzten Jahren tauchen im Bereich der Stadtverkehrsplanung vermehrt Hoffnungsparolen auf, die die Erwartung wecken, die Kombination aus der Erfüllung von unverändert expandierenden Ansprüchen (auch, aber nicht nur bei der Mobilität) einerseits und dem Einsatz des angepriesenen Wunderheilmittels andererseits stelle die Problemlösung dar. Der Autor stellt 3 Hoffnungsparolen (Vermeiden von nicht notwendigem motorisierten Verkehr, Stadt der kurzen Wege, Umsteigen auf den ÖPNV) auf den Prüfstand und zieht ein ernüchterndes Resümee. Die Forderung nach Vermeidung von nicht notwendigem Verkehr ist eine hübsche Beschwichtigungsformel, solange notwendiger bzw. nicht notwendiger Verkehr nicht für alle verständlich, eindeutig und unverwechselbar, niet- und nagelfest definiert ist. Urbane Siedlungsstrukturen zum Zwecke der Verkehrsvermeidung gemäß der Forderung nach der Stadt der kurzen Wege zu restaurieren dürfte - selbst wenn es gelingt - als reine angebotsorientierte Umgestaltungsmaßnahme ziemlich wirkungslos sein, wenn nicht gleichzeitig das explodierende Bedürfnisspektrum eingedämmt wird, was möglichst mit marktwirtschaftlichen Instrumenten erfolgen sollte. Die aus ökologischen Gründen durchaus mit Recht zu fordernde Kostenwahrheit für den motorisierten Individualverkehr hat identisch auch Gültigkeit für den ÖPNV, hier allerdings aus anderen als ökologischen, nämlich aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Die Stunde der Kostenwahrheit schlägt jetzt auch dem ÖPNV. Das Fazit des Autors lautet, daß all die schönen Hoffnungsparolen Schall und Rauch sind, wenn wir weiterhin ungezügelt und ohne entsprechende Preissignale der Realisierung unserer Sehnsüchte nach Individualisierung, Internationalisierung und Pluralisierung als Inkarnation von Selbstverwirklichung zustreben.