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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46188

Kriterien zur Klassifizierung von Festgesteinen gemäß DIN 18 300

Autoren A. Paul
Sachgebiete 7.0 Allgemeines, Klassifikation

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 684, 1994, 221 S., zahlr. B, T, 28 Q, Anhang

Im vorliegenden Bericht werden zunächst die grundlegenden Probleme bei der Klassifizierung beschrieben. Probleme bei der Klassifizierung von Fels bestehen darin, daß die Klassen 6 und 7 nur qualitativ beschreibende Merkmale enthalten und die Einstufung somit weitgehend einer subjektiven Einschätzung überlassen bleibt. Darüber hinaus ergeben sich oftmals Schwierigkeiten bei der Einstufung sogenannter "veränderlich fester Gesteine" im Grenzbereich der Klassen 5 und 6. Die beim übertägigen Lösen von Fels in der Baupraxis auftretenden Löseverfahren werden analysiert. In Abhängigkeit von der Größe der Kluftkörper wird dabei zwischen überwiegend trennflächenbedingtem Lösen (Lösevorgang T) und überwiegend gesteinsbedingtem Lösen (Lösevorgang G) unterschieden. Zur Entwicklung eines ausschließlich auf das Lösen bezogenen Klassifikationssystems für Fels werden die Merkmalgruppen "Verwitterungszustand", "Kluftkörperform", "Trennflächenmerkmale" und "Gesteinsfestigkeit" als klassifikationsrelevante Eigenschaften herangezogen. Entsprechend ihrer Bedeutung für die Lösevorgänge T und G werden den Merkmalgruppen unterschiedliche Bewertungsfaktoren zugeordnet. Aus den Ergebnissen der geotechnischen Aufnahmen von 85 Aufschlüssen wurde schließlich eine Einteilung des Klassifikationssystems in drei Lösbarkeitsklassen (L 1, L 2 und L 3) durchgeführt. Das vorgeschlagene Klassifikationssystem stellt für den Bereich des Lösens eine Erweiterung der in der DIN 18 300 enthaltenen zwei Felsklassen um eine weitere Klasse dar. Es wird versucht, einen möglichst objektiv ermittelbaren Indexwert zu finden, der für die Zuordnung zu einer Lösbarkeitsklasse verwendet werden kann.