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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46277

Durch Nebel verringerte Sichtweiten auf Autobahnen (Orig. engl.: Reduced visibility due to fog on the highway)

Autoren F.D. Shepard
Sachgebiete 6.0 Allgemeines
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

NCHRP Synthesis of Highway Practice H. 228, 1996, 51 S., 16 B, 6 T, 15 Q

In den USA ereigneten sich 1990 und 1991 vier Massenkarambolagen mit insgesamt 21 Toten infolge verringerter Sichtweiten. Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei schlechten Sichtverhältnissen werden erschwert durch die große Streubreite im Auftreten derartiger Wettersituationen, sowohl im Hinblick auf die Sichtverhältnisse selbst als auch hinsichtlich Zeit und Ort ihres Auftretens. Die Schwere der Unfälle hat allerdings in den USA und in Europa zahlreiche Aktivitäten zur Identifizierung von Maßnahmen, die die Situation entschärfen können, ausgelöst. In dem Bericht werden Lösungsansätze aus sieben amerikanischen Bundesstaaten sowie aus England und den Niederlanden vorgestellt. In Kalifornien wird versucht, das Bewußtsein für diese kritischen Situationen zu verbessern. Ferner wird auf den Autobahnen der Verkehr beruhigt und die Überwachung intensiviert. Diese Maßnahmen scheinen erfolgreich zu sein. Louisiana hat ebenfalls mit Erfolg auf der Lake Pontchartrain Bridge Wechselverkehrszeichen aufgestellt. Ferner darf der Verkehr hier bei Nebel nur einen Fahrstreifen je Richtung benutzen. Das System mit einer Begrenzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und Warnhinweisen hat auf dem New Jersey Turnpike insbesondere zu einer Verringerung der Anzahl der Folgeunfälle geführt. In New Mexiko konnte dagegen für zusätzliche Warnhinweise an die Kraftfahrer kein zusätzlicher Nutzen ausgewiesen werden. South Carolina (Cooper River Bridge) und Tennessee haben automatische Systeme zur Nebelerkennung und -warnung installiert. In Utah wurden erfolgreiche Versuche unternommen, den Nebel zu zerstreuen. Allerdings setzt dies sehr genaue logistische Planungen voraus, die die meteorologischen und die physikalischen Randbedingungen berücksichtigen. In England wurden auf dem M25 Autobahnring um London sowohl spezielle Hinweisschilder für Nebel als auch Wechselverkehrszeichen eingesetzt, in den Niederlanden sind automatische Streckenbeeinflussungsanlagen in Betrieb. Insgesamt unterstützt die Europäische Gemeinschaft Aktivitäten zur Verringerung des Unfallrisikos bei Nebel. Zuletzt werden die wesentlichen Ergebnisse eines Hearings vorgestellt, das das National Transportation Safety Board 1991 durchgeführt hat. Der wesentliche Impuls zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei Nebel geht aber von intelligenten Fahrerinformationssystemen aus, die dem Kraftfahrer in seinem Fahrzeug die notwendigen Informationen geben können.