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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46575

Umweltbewußtsein und Verkehrsverhalten - Empirische Analysen zur Verkehrsmittelwahl und der Akzeptanz umweltpolitischer Maßnahmen

Autoren A. Franzen
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP
6.0 Allgemeines
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Chur u.a.: Rüegger, 1997, 150 S., 20 B, 32 T, zahlr. Q

In der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion über Lösungsmöglichkeiten des Umweltproblems wird häufig die Rolle des Umweltbewußtseins thematisiert. Dabei stellen sich zwei wesentliche Fragen: Welchen Einfluß haben umweltbezogene Einstellungen auf alltägliche umweltrelevante Handlungen von Individuen? Welchen Einfluß hat das Umweltbewußtsein beim Abstimmungsverhalten und für die Akzeptanz umweltpolitischer Maßnahmen? Beide Fragen werden am Beispiel der Verkehrsmittelwahl und der Zustimmung zu verkehrssteuernden Maßnahmen detailliert empirisch untersucht. Als Datenbasis werden der Schweizer Umweltsurvey und Daten aus dem International Social Survey Programme (ISSP) herangezogen. Als Ergebnis wird gezeigt, daß umweltbezogene Einstellungen im Verkehrsbereich das Verhalten im Alltag kaum beeinflussen, d.h., daß die Entscheidung zur Verkehrsmittelwahl fast ausschließlich von der Autoverfügbarkeit und Attributen des ÖPNV wie Bequemlichkeit, Fahrzeit, Fahrtakt und Fahrkosten abhängt. Daraus kann aber nicht auf die Irrelevanz des Umweltbewußtseins für die Lösung der Umweltprobleme geschlossen werden. Dem Umweltbewußtsein kommt nämlich beim Abstimmungsverhalten und für die Akzeptanz umweltpolitischer Maßnahmen ein herausragender Stellenwert zu. Daraus zieht der Autor den Schluß, daß Kampagnen und Appelle nicht geeignet sind, langfristig ernsthafte freiwillige Verhaltensänderungen im Umweltbereich herbeizuführen, wohl aber die Akzeptanz umweltpolitischer Maßnahmen erhöhen.