Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 46588

Untersuchung der mechanischen Eigenschaften von mit Hochverdichtungsbohlen eingebauten und gewalzten bzw. nicht gewalzten Asphalttragschichten

Autoren W. Arand
K. Rubach
U. Zander
Sachgebiete 8.4 Bituminöse Tragschichten

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 738, 1997, 268 S., 34 B, 15 T, 13 Q

Bei der "Untersuchung der Wirksamkeit von Hochverdichtungsbohlen durch Feldmessungen auf laufenden Baustellen" (AiF-Nr. 7190; BMV- Nr. 7.134) ist beobachtet worden, daß zusätzliches Walzen von mit höher verdichtenden Bohlen eingebauten Asphalttragschichten zu einem deutlichen Verlust an Steifigkeit zwischen rund 50 und 80 % geführt hat. Um die Frage zu beantworten, ob dieses zu verstärkter Spurrinnenbildung geführt hat, wurden nach siebenjähriger Nutzungsdauer der teilweise gewalzten und teilweise nicht gewalzten Asphalttragschichtvarianten mittels Querprofilaufnahmen und Schichtdickenmessungen an Bohrkernen Schichtenprofile untersucht. Zusätzlich wurde an aus den Asphalttragschichten entnommenen Proben mittels einaxialer statischer Kriechtests die Steifigkeit als Merkmal zur Beschreibung des Verformungswiderstandes und über Zugversuche bei verschiedenen Temperaturen und Abkühlversuche das Kälteverhalten der Asphalttragschichtvarianten prüftechnisch angesprochen. Zusammenfassend ist folgendes festzustellen: Infolge teilweise relativ großer Hohlraumgehalte in den Asphalttragschichtvarianten (ca. 6 bis 12 Vol.-%) ist der Erweichungspunkt Ring und Kugel der in den Asphalten enthaltenen Bindemittel in der siebenjährigen Nutzungsdauer um rund 7 bis 14 K angestiegen. Die Schichtenprofile haben keinerlei Hinweise darauf ergeben, daß sich das zusätzliche Walzen der beiden unterschiedlich leicht oder schwer verdichtbaren Asphalttragschichtvarianten negativ auf das Auftreten bleibender Verformungen ausgewirkt hat. Durch den Einbau von Asphaltdeckschichten und/oder den Verkehr konnten in praktisch allen Versuchsfeldern Steifigkeiten erreicht werden, welche einen hohen Verformungswiderstand des Asphaltmaterials belegen. Zusätzliches Walzen beim Einbau der Asphalttragschichtvarianten hat deren Verformungswiderstand offenkundig auf Dauer nicht nachhaltig beeinflußt. Eine negative Wirkung des Walzeneinsatzes auf die Kälteeigenschaften der Asphalte ist nach sieben Jahren Nutzungsdauer nicht erkennbar. Im Interesse einer hohen Rißresistenz bei Kälte sollte der Hohlraumgehalt in Asphalttragschichten enger begrenzt werden, um einer Verhärtung des Bindemittels und damit einer größeren Rißempfindlichkeit der Asphalte zielsicher entgegenzuwirken.