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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46616

Einbau von Asphaltbinder und -deckschicht in einem Arbeitsgang (Kompaktasphalt)

Autoren W. Bleßmann
Sachgebiete 11.2 Asphaltstraßen

Straße und Autobahn 48 (1997) Nr. 12, S. 669-674, 12 B

Die in den vergangenen Jahren zu registrierenden Veränderungen in der Beanspruchung der Straßenkonstruktion, vorrangig Veränderungen in Form gestiegener Verkehrseinwirkung (Achslasten, Reifeninnendruck, langsam fahrender Verkehr u.a.) und klimatische Einrichtungen machen es immer dringlicher, sich von herkömmlichen technischen Konzeptionen im Straßenoberbau zu lösen. Ausgehend von der Erfahrung der letzten Jahre, daß ca. 80 % der Verformungen neuer Asphaltdecken in den Deckschichten nachgewiesen werden, geht es darum, das der 4 cm dicken Deckschicht eigene Verformungspotential im Kompromiß mit den übrigen zu erbringenden Oberflächeneigenschaften wie Alterungsbeständigkeit, Verschleißfestigkeit, Dichtheit, Griffigkeit durch eine dünnere Ausführung zu verringern. Die bisher gegebenen technischen und technologischen Möglichkeiten und Grenzen beim nahezu ganzjährig zu realisierenden Straßenbau ließen es bisher nicht zu, eine Verringerung der Deckschichtdicke von 4 cm auf ca. 2 cm, als Regeldicke, vorzusehen. Neben der im Sinne der Verformungsbeständigkeit bewährten alleinigen Absiegelung von Binderschichten stellt die "kompakte Ausführung" einer Decke, d.h. die Deckschicht wird in unmittelbarer Folge auf die heiße Binderschicht aufgebracht, eine weitere Chance, die Verformungsbeständigkeit zu erhöhen, dar. Diesem Prinzip folgend, wurden 1996 2 Erprobungsstrecken im Land Sachsen-Anhalt mit dem Ziel, eine wesentlich bessere Verformungsbeständigkeit nachzuweisen, angelegt. Auf die Besonderheiten der Erprobungsstrecken im Hinblick auf Auswahl der Strecken, Planung und Ausschreibung, Ausführung und Ergebnisse wird eingegangen. Die neuen Anforderungen an die für den Kompaktasphalteinbau zu schaffende Unterlage sowie die Vor- und Nachteile der zu berücksichtigenden Auskühlzeiten des Kompaktasphaltpaketes werden aufgezeigt. Neben der Erhöhung der Verformungsbeständigkeit wird die wirtschaftlichere Ausrichtung auf die Oberflächeneigenschaften Griffigkeit, Verschleißfestigkeit und Helligkeit bei der Anwendung des Verfahrens möglich.