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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46643

Griffigkeit und Rauheit (von offenporigem Asphalt) (Orig. engl.: Skidding and texture)

Autoren T. Bennis
J.T. van der Zwan
J. Eikelboom
Sachgebiete 11.2 Asphaltstraßen
14.1 Griffigkeit, Rauheit

Congreso Europeo de Mezclas Drenantes / Conférence Européenne sur les Enrobés Drainants / European Conference on Porous Asphalt, Madrid, del 12 al 14 de Marzo de 1997. Madrid: Asociación Española de la Carretera, 1997, Bd. II, S. 845-881, 3 B, 3 T, 17 Q

Eine ausreichende Reibung zwischen den Fahrzeugreifen und einer offenporigen Asphaltdeckschicht ist erforderlich, um die Verkehrssicherheit und die Manövrierfähigkeit des Autofahrers zu gewährleisten. In Europa gibt es keine speziellen Normen für die Griffigkeit von offenporigen Asphaltdeckschichten, was bedeutet, daß trotz des anderen Charakters von offenporigem Asphalt die Prüfvorschriften und Anforderungen die selben sind wie für die übrigen Deckschichtarten. Der Artikel geht auf die in verschiedenen europäischen Ländern gebräuchlichen Griffigkeits- und Texturmeßverfahren und die Gründe für deren Einführung ein. In einigen wenigen Ländern wurden auch Beziehungen zwischen der Griffigkeit und deren Unfallgeschehen hergestellt. In die bisherigen Untersuchungen waren offenporige Asphalte jedoch nicht einbezogen. Auch im PIARC-Experiment zum Vergleich von Griffigkeits- und Rauheitsmeßsystemen, bei dem zur Harmonisierung der IFI (International Friction Index) vorgestellt wurde, kam offenporiger Asphalt nur auf einigen wenigen Teststrecken vor. Die bessere Verkehrssicherheit soll ein Vorteil von offenporigen Asphaltdeckschichten sein, der zurückzuführen ist auf das "Fehlen" von Wasser. Eine niederländische Studie zeigt jedoch, daß die Autofahrer den offensichtlichen Vorteil durch schnelleres und dichteres Fahren kompensieren, denn es konnten keine signifikanten Sicherheitsunterschiede zwischen Deckschichten aus dichtem Asphalt und solchen aus offenporigem Asphalt gefunden werden. Ein spezifisches Problem gibt es bei offenporigem Asphalt in den ersten Wochen oder Monaten nach der Herstellung. In den Niederlanden wurde festgestellt, daß der Bremsweg auf trockenen Straßen (mit blockierten Rädern wie bei einer Gefahrenbremsung) bei offenporigem Asphalt wesentlich länger ist als bei vergleichbaren dichten Asphaltbetonen. Mit den üblicherweise in den Niederlanden eingesetzten Griffigkeitsmeßsystemen (86 % Schlupf) kann dieses Problem nicht erfaßt werden. Die Autoren erwarten, daß durch den Einsatz von Fahrverhaltensmodellen unter Einbeziehung von Reifen- und Straßeneigenschaften eine bessere Grundlage für Griffigkeitsnormen geschaffen werden kann und Synergieeffekte zwischen der Bauindustrie sowie der Automobil- und Reifenindustrie zu Produktverbesserungen und damit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit führen werden.