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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46872

Stadtplanung und Stadtentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland: Entwicklungsphasen seit 1945

Autoren T. Harlander
Sachgebiete 0.1 Straßengeschichte
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)

Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung (DISP) (1998) Nr. 132, S. 4-9

Der Autor teilt die Entwicklung in 4 Phasen ein: Bis zum Ende der fünfziger Jahre dominiert der Wiederaufbau der Städte, bei dem zugleich der Durchbruch der privaten Massenmotorisierung berücksichtigt werden mußte. Dafür wurden nicht nur städtebauliche Durchbrüche, Erweiterungen, Straßen, Kreisel und Parkplätze angelegt, sondern durch die Verbreitung des Autos wurden auch die Voraussetzungen für die Suburbanisierungs- und Zersiedelungsprozesse geschaffen. Ab 1960 wuchs - im Gegensatz zu vorher - fortan das Umland der Städte schneller als diese selbst. Diese Phase bis in die Mitte der siebziger Jahre wird mit den Stichworten "Modernisierung der Stadtstruktur, Suburbanisierung und Großsiedlungsbau" beschrieben. Verkehrlich wurde in dieser Zeit neben dem weiteren Ausbau der Straßen mit dem Bau leistungsfähiger ÖPNV-Systeme (insbesondere U-Bahnen) begonnen. Die städtebauliche Entwicklung folgte nicht mehr dem klassischen Leitbild, sondern der wirtschaftlichen Dynamik mit ihren kaum gezügelten Expansions- und Umstrukturierungsprozessen. Aus der Kritik daran entstand die Entwicklungsplanung, deren Euphorie aufgrund mangelnder Erfolge zu Beginn der dritten Phase von 1975-89 bereits fast wieder verflogen war. Nunmehr standen "Stadterneuerung, Strukturwandel und Deregulierung" im Vordergrund, da die stadtstrukturellen Probleme zunahmen und die Kassen leer waren. Die vierte Phase bis heute kennzeichnet der Autor mit den Schlagworten "Nachhaltige Stadt- und Siedlungsentwicklung - ein neues Leitbild?". Neben den Problemen mit der deutschen Vereinigung und der mit der Öffnung nach Osten verbundenen Zuwanderung sieht er Dichte, Mischung, polyzentrale bzw. dezentrale Konzentration als neues Leitbild einer sozial und ökologisch verträglichen Entwicklung an.