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Detailergebnis zu DOK-Nr. 47079

Verkehrsstaus im urbanen Raum - Kosten und Lösungskonzepte am Beispiel Hamburgs

Autoren W. Maenning
M. Sames
K. Tullius
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.21 Straßengüterverkehr

Internationales Verkehrswesen 49 (1997) Nr. 11, S. 561-568, 7 B, 15 Q

Verkehrsstaus, zeitliche Einfahrtbeschränkungen, z.B. in Fußgängerzonen, lange Wartezeiten an den Rampen großer Supermärkte und Kaufhäuser und nicht zuletzt Umwegfahrten führen insbesondere in den Innenstädten zu erheblichen Produktivitätsverlusten im städtischen Wirtschaftsverkehr. Anhand von Erhebungen bei Hamburger Speditionsbetrieben wurden die Gründe für Zeitverluste im Verteilerverkehr quantifiziert und die Staukosten berechnet. So wurde z.B. ein Anteil der Wartezeiten an der gesamten Einsatzzeit von rund 24 % festgestellt, an der gesamten Fahrzeit eines Fahrzeuges hatten Stauzeiten einen Anteil von 22 %. Jährlich treten im speditionellen Güternahverkehr durch Stau- und Rampenwartezeiten sowie durch zusätzlichen Kraftstoffverbrauch bezogen auf Lkw Kosten von ca. 111 Mio. DM auf. Verkehrsstaus haben also einen direkten negativen Einfluß auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Städte. Bei den bisher entwickelten Lösungsstrategien liegt der Schwerpunkt entweder auf einer Verbesserung der urbanen Qualität durch Vermeidung, Verlagerung und eine stadtverträglichere Gestaltung des Wirtschaftsverkehrs (z.B. City-Logistik) oder auf einer Erhöhung der Effizienz der Transporte durch ihren reibungsloseren Ablauf. Letztere umfassen Konzepte zur Beschleunigung des Wirtschaftsverkehrs z.B. durch den punktuellen Ausbau der Infrastruktur oder die Einrichtung von Lkw-Vorrangrouten. Auch Road Pricing könnte durch eine Verdrängung des weniger zeitsensitiven Individualverkehrs in den Morgenstunden zu einer Verminderung der Staukosten für den Wirtschaftsverkehr führen. Die genannten Maßnahmen sollten in jedem Fall zu einem verkehrlichen Gesamtkonzept verknüpft werden, das auch die übrigen Verkehrsarten berücksichtigt.