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Detailergebnis zu DOK-Nr. 47190

Markt- und Wettbewerbsversagen bei der Errichtung von Güterverkehrszentren

Autoren W. Maenning
C. Thies
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.21 Straßengüterverkehr

Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 69 (1998) Nr. 1, S. 1-22

Bei staatlichen Eingriffen in das freie Wirtschaftsgeschehen stellt sich stets die Frage nach Grund und Berechtigung. Im Falle von Güterverkehrszentren (GVZ) erwarten Verkehrspolitiker und -planer einen wichtigen Beitrag zur Lösung aktueller Verkehrs- und Strukturprobleme. Die externen Kosten des Verkehrs sollen vermindert werden. Als rein privatwirtschaftliche Maßnahme wären GVZ in Deutschland aber wegen der hohen Transaktionskosten unwirtschaftlich. Die normativ-theoretischen Gründe für eine staatliche Beteiligung an der Errichtung von GVZ ( externe Effekte, Unteilbarkeiten bzw. natürliches Monopol, transaktionales Marktversagen, unüberwindliche Koordinationshindernisse und irrationales Verhalten) werden einzeln in bezug auf GVZ erläutert und auf ihre Effizienz hin überprüft. Auch der Anspruch der Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen der Transportwirtschaft sowie der Beitrag von GVZ zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen wird erörtert. Da die Ansätze zur Internalisierung der externen Kosten des Verkehrs z.B. durch Erhöhung der Kraftstoffpreise bisher nicht umgesetzt sind, haben auch sogenannte "Second best-Ansätze", wie die staatliche Unterstützung bei der Bereitstellung von GVZ ihre Berechtigung. Die Unterstützung sollte sich jedoch auf die Planungsphase bis hin zum Grunderwerb beschränken. Die interne Erschließung, die Errichtung von Hochbauten und die Vermarktung des Geländes ist hingegen so weit wie möglich von einem privatwirtschaftlichen Projektträger durchzuführen. Eine staatliche Unterstützung von zwischenbetrieblicher Zusammenarbeit in der Betriebsphase ist nicht erforderlich, denn Kooperationen, die zu einzelwirtschaftlichen Vorteilen führen, entstehen ohne staatliche Hilfe im Zuge von Marktprozessen. Ausnahme sind die City-Logistik-Projekte, weil sie eine Reduzierung der externen Kosten bzw. eine Erzeugung externen Nutzens erreichen.