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Detailergebnis zu DOK-Nr. 47417

Vorschläge und Versuche zur Steigerung der Minderungswirkung einfacher Lärmschutzwände - Eine Literaturauswertung

Autoren	S. Ullrich
Sachgebiete	6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Straße und Autobahn 49 (1998) Nr. 7, S. 347-354, 14 B, 12 Q

Die lärmmindernde Wirkung normaler Lärmschutzwände reicht heutzutage manchmal nicht aus, den Pegel des Verkehrsgeräusches auf erträgliche Höhen abzusenken. Theoretisch gibt es einige Möglichkeiten, die Wirkung von Lärmschutzwänden zu verbessern. Durch Antischallquellen auf oder hinter einer Lärmschutzwand wurden im Labor zusätzliche Minderungen von einigen Dezibel erreicht, allerdings nur in einem eng begrenzten Raum, während außerhalb dieses Raumes Pegelerhöhungen auftraten. Der Nachweis der Wirksamkeit von Antilärmquellen bei bewegten Schallquellen im Freien ist bisher aber noch nicht gelungen. Schallabsorbierende breite Aufsätze auf Lärmschutzwände - z.B. sog. Noise Reducer oder Calm Zone Elemente - ermöglichen an Immissionsorten, die sich nahe an einer Wand und unterhalb ihrer Beugungskante befinden, eine zusätzliche Pegelminderung bis 2 dB(A), die aber schon bei Entfernungen von 10 m bis 15 m zur Wand auf null zurückgeht. Ebenfalls 2 dB(A) zusätzliche Pegelminderung an nahen Immissionsorten werden erreicht, wenn es gelingt, die straßenseitige Oberfläche der Lärmschutzwand "schallweich" auszuführen. Von einer schallweichen Wand spricht man, wenn der auf die Wand auftreffende und der von dort reflektierte Schall sich durch Interferenz vollständig auslöschen, wie dies der Fall ist, wenn in die Wand sog. Lamda-Viertel- oder Heimholtz-Resonatoren (Verfahren Vasiljevic) eingelassen sind. Gute Erfolge wurden durch T-förmige und Y-förmige Ausführung von Lärmschutzwänden erreicht, die allerdings bisher noch nicht an der Straße erprobt wurden. Es wird mit 2 bis 3 dB(A) zusätzlichen Pegelminderungen gerechnet, ähnlich wie sie durch Erdwälle mit sehr breiter Krone oder zwei hintereinander geschaltete Lärmschutzwände erzielt werden.