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Detailergebnis zu DOK-Nr. 47743

Erweiterungs- und Tieferlegungsarbeiten der Autobahn A 1 im Bereich zweier Bogenbrücken unter Einbeziehung felsmechanischer Überlegungen

Autoren H. Klapperich
M. Lepique
R. Scherbeck
Sachgebiete 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern

Geotechnik 21 (1998) Nr. 3, S. 207-211, 4 B

Im Zuge der Autobahn A 1 zwischen Wuppertal-Ost und Gevelsberg wurde zwischen Herbst 1992 und Herbst 1996 ein etwa 10 km langer Abschnitt auf sechs Fahrstreifen ausgebaut und dabei in einigen Bereichen die Gradiente gleichzeitig um bis zu 2,60 m abgesenkt. Die Absenkungen wurden erforderlich, um das Lichtraumprofil der verbreiterten Fahrbahnen den Verhältnissen unter zwei benachbarten Bogenbrücken anzupassen und um die Sichtweiten zu verbessern. Bei den notwendigen Arbeiten wurde die dauerhafte Sicherung von Kämpferfundamenten einer Bogenbrücke und die temporäre Sicherung einer Zwischenböschung im Bereich des Mittelstreifens bei der geplanten Fahrbahnabsenkung bei schwierigen felsmechanischen Bedingungen erforderlich. Die Arbeiten mußten außerdem bei laufendem Verkehr durchgeführt werden. Auf Grund der geologischen Vorerkundung wurde eine Vorgehensweise vorgeschlagen, bei der der Sicherungsaufwand für den Bauzustand minimiert und gleichzeitig die Verkehrsführung optimiert werden konnte. Die Dauersicherung der Böschungen unter den Bogenwiderlagern erfolgte beidseitig in zwei Schritten: (1) abschnittsweise Sicherung der angeschnittenen Felsböschung mit einer 20 cm dicken bewehrten Spritzbetonschale, die mit temporären Felsankern rückwärtig gesichert wurde; (2) Dauersicherung durch eine auf Großbohrpfählen gegründete Stützmauer, die schubfest mit der Spritzbetonschale verbunden wurde. Nach Abschluß der Unterfangungsarbeiten an den Widerlagern erfolgte auf rund 700 m die Absenkung der einen Richtungsfahrbahn um etwa 2,60 m in zwei Stufen. Die Sicherung erfolgte ebenfalls mit einer etwa 20 cm dicken bewehrten Spritzbetonschale. Parallel zu den Aushub- und Sicherungsarbeiten wurden Beobachtungsmessungen mittels Feinnivellements an den Fundamenten der Brückenwiderlager, der Umgebung der Stützbauwerke und der Fahrbahnoberflächen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Messungen zeigten keine signifikanten Verformungen der Stützkonstruktion und des Brückenbauwerks während und nach der Baumaßnahme.