Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 47819

Häufigkeit von Floating-Car-Datensätzen und Varianz von Reisezeitschätzungen (Orig. engl.: Frequency of probe reports and variance of travel time estimates)

Autoren A. Sen
P. Thakuriah
X.-Q. Zhu
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Journal of Transportation Engineering 123 (1997) Nr. 4, S. 290-297, 5 B, 3 T, 7 Q

Navigationssysteme stellen den entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen direkt Informationen über die jeweilige aktuelle oder über vorhergesagte Verkehrsbedingungen zur Verfügung. Die statistische Sicherheit der gewonnenen Daten ist für eine Verbreitung der Navigationssysteme auf dem kommerziellen Markt von großer Bedeutung, da durch die Eingangsdaten direkt die Wirksamkeit und damit deren Akzeptanz beeinflußt wird. Im Zuge signalisierter Hauptverkehrsstraßen wird der Verlauf der Reisezeit durch eine Vielzahl von Faktoren, wie Verkehrsstärke im Netz und lichtsignaltechnische Parameter beeinflußt. Zeitliche und räumliche Abhängigkeiten wirken sich in kritischem Maße auf die Qualität der Abschätzungen aus. Insbesondere zwei dieser Abhängigkeiten sind bei der Abschätzung von Reisezeiten für Navigationssysteme von Bedeutung, bei denen Streckenreisezeiten die wesentliche Datengrundlage darstellen: 1. der Grad der Abhängigkeit zwischen gewonnenen Reisezeiten auf derselben Strecke und 2. der Grad der Abhängigkeit zwischen gewonnenen Reisezeiten aufeinanderfolgender Strecken. In einem Feldversuch wurden Reisezeiten im Zuge signalisierter und nicht signalisierter Hauptverkehrsstraßen gemessen. Wichtigste statistische Größe ist die mittlere Streckenreisezeit. Die Varianz der mittleren Reisezeiten aus n Datensätzen für eine Strecke während einer festen Zeiteinheit stellt sich als lineare Funktion in der Form a + b/n dar, mit a und b als streckenspezifischen Variablen. Die Variable a ist für signalisierte Hauptverkehrsstraßen mit einer guten Verkehrsqualität positiv. Diese Variable geht nicht gegen Null mit zunehmender Erhöhung der Stichprobe. Die Varianz der mittleren Streckenreisezeit ist deutlich größer Null, unabhängig von der Anzahl der Datensätze. Mit einer bestimmten Anzahl der Datensätze tritt durch weitere Datensätze keine wesentliche Verschlechterung der Varianz ein. Mittlere Reisezeiten aus kurzen Untersuchungszeiträumen weisen einen Standardfehler auf, der stets größer ist als der Mittelwert der Kovarianzen der Reisezeiten.