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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48115

Einfluß von Sichthindernissen und Markierungen auf die Verkehrssicherheit an Radfahrerfurten (Orig. engl.: The safety effect of sight obstacles and road-markings at bicycle crossings)

Autoren H. Summala
M. Räsänen
E. Pasanen
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Traffic Engineering + Control 39 (1998) Nr. 2, S. 98-102, 7 B, 1 T, 18 Q

An Einmündungen untergeordneter Straßen konzentrieren sich die Kraftfahrer während des Einbiegevorganges überwiegend auf den bevorrechtigten Kraftfahrzeugverkehr. Radfahrer auf Radwegen werden hier weniger stark beachtet. Um festzustellen, welchen Einfluß ungünstige Sichtverhältnisse aus der Einmündung auf die Unfallentwicklung haben, wurden für einen Stadtteil von Helsinki die Unfälle mit Radfahrerbeteiligung ausgewertet und die an den Unfallorten vorhandenen Sichtverhältnisse erfaßt. Als Indikator für den Einfluß der Sichtverhältnisse auf die Verkehrssicherheit der Radfahrer wurde das Verhältnis zwischen Unfällen mit einbiegenden und mit abbiegenden Kraftfahrzeugen gebildet. Für die Gruppe der Einmündungen mit Sichtbehinderungen ist dieses Verhältnis deutlich größer als für die Einmündungen mit guten Sichtverhältnissen. Die Sichtverhältnisse haben also offensichtlich einen Einfluß auf die Verkehrssicherheit. Besonders problematisch ist nach den Ergebnissen die Situation zwischen linksfahrenden Radfahrern und rechtseinbiegenden Kraftfahrzeugen bei schlechten Sichtverhältnissen. Als einfache Maßnahmen zu deren Verbesserung wurden an mehreren Einmündungen mit ungünstigen Sichtverhältnissen die Radfahrerfurten rot eingefärbt und auf die Fahrbahn der untergeordneten Straße Hinweiszeichen auf den Radverkehr aufgebracht. In einer Vorher-Nachher-Untersuchung an zwei Einmündungen zeigte sich, daß durch diese Maßnahmen die Annäherungsgeschwindigkeit der Kraftfahrzeuge tendenziell abnimmt. Beim Blickverhalten der Kraftfahrer in der untergeordneten Straße, das mit Hilfe der Videotechnik erfaßt wurde, wird aufgrund der Maßnahmen deutlich häufiger der Radweg von rechts beachtet. Die Anzahl der Kraftfahrer, die die Radfahrerfurt ohne eine erkennbare Kopfbewegung überfahren, nimmt ab. Der Anteil der Kraftfahrer, die nur nach links schauen, nimmt dagegen nicht ab, wenn nur Hinweiszeichen auf der Fahrbahn vorhanden sind.