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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48215

Kumulative Landschaftsbelastungen durch Verstädterung - Methodik und Ergebnisse einer vergleichenden Bestandsaufnahme in sechs deutschen Großstadtregionen

Autoren S. Siedentop
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Natur und Landschaft 74 (1999) Nr. 4, S. 146-155, 5 B, 1 T, zahlr. Q

Kumulative Landschaftsveränderungen durch Verstädterung waren bislang aufgrund der schwierigen Datenlage sowie mangelhafter methodischer Grundlagen nur schwer abbildbar. Sie entzogen sich daher auch weitgehend einer systematischen Raumbeobachtung. Mit dem hier vorgestellten Ansatz kann die Belastungsintensität des Siedlungs- und Verkehrssystems, der Grad der Überformung von Landschaft durch Verstädterung abgeschätzt werden. Der Ansatz beruht auf einer indikatorgestützten Auswertung digitaler Bodenbedeckungsdaten im Maßstab 1:100.000 (CORINE land cover). Zwei Phänomene kumulativer Natur wurden mit Hilfe ausgewählter Indikatoren operationalisiert, zum einen die Verstädterung des Umlandes der Kernstädte, zum anderen die indirekten Belastungen des Freiraumes durch den Kfz-Verkehr. Das methodische Konzept wurde anhand von sechs regionalen Fallstudien erprobt. Im Ergebnis zeigt sich, daß siedlungs- und verkehrsbedingte Landschaftsbelastungen in vielen Regionen ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen haben. Durch eine weit fortgeschrittene Verstädterung und die hohe verkehrliche Verflechtungsintensität ist das verbleibende Freiraumsystem kaum noch in der Lage, elementaren ökologischen und sozialen Anforderungen gerecht zu werden. In den untersuchten Regionen wurden aber erhebliche Differenzen des Belastungsgrades festgestellt.