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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48320

Siedlungsstrukturen der kurzen Wege - Ansätze für eine nachhaltige Stadt-, Regional- und Verkehrsentwicklung

Autoren W. Schreckenberg
Sachgebiete 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung

Bonn: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, 1999, 128 S., zahlr. B, Q (Werkstatt: Praxis Nr. 1)

Der Bericht faßt ausgewählte Erkenntnisse von 25 Modellvorhaben und sechs Sondergutachten des ExWoSt-Forschungsfeldes "Städtebau und Verkehr" unter dem Gesichtspunkt einer "nachhaltigen Entwicklung" mit dem Schwerpunkt "Siedlungsstrukturen der kurzen Wege" zusammen. Die Vorhaben befassen sich mit den Themen Verkehr im Städtebau, Parken in der Stadt und Wirtschaftsverkehr. Folgende Thesen werden aufgestellt: Im Sinne einer Stadt bzw. (besser) Region der kurzen Wege kommt es auf intensive Nutzungsmischungen und auf eine Siedlungsstruktur der dezentralen Konzentration an. Im Sinne einer "nachhaltigen Entwicklung" müssen neben ökologischen vor allem ökonomische Aspekte berücksichtigt werden. Kenntnisdefizite und Fehlinterpretationen behindern eine Umorientierung des Handelns. Zu beachten ist: Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung mildern Verkehrsprobleme, lösen sie aber nicht. Verkehrsverlagerungen (Modal split) mildern zwar kurzfristig Probleme, schaffen aber langfristig neue. Verkehrsleitsysteme wirken kontraproduktiv, weil sie nicht zur Einschränkung des (motorisierten Individual-)Verkehrs genutzt werden. Das Stellplatzangebot wird zu selten als Regulativ genutzt. Im Güterverkehr werden die Schienenlogistik und die Bedeutung der regionalen Schienenerschließung vernachlässigt. Folgende Schlußfolgerungen werden gezogen: Die Siedlungsstrukturen sind maßgebend für die Lösung von Verkehrsproblemen; eine intensive Nutzungsmischung und kurze Wege - nicht nur in der Stadt, sondern auch in der Region - sind Voraussetzung für die Minderung des Verkehrsaufwands. Umweltverbund und Güterschiene sind zu bevorzugen. "Siedlungsstrukturen der kurzen Wege" sind nicht (auto-)mobilitätsfeindlich, sondern fördern die Mobilität von Gruppen ohne Kfz-Verfügbarkeit; sie stellen auch kein eigenes Oberziel für räumliche Planungen dar, sondern sind vielmehr das Ergebnis von Planungsentscheidungen raumwirksamer Fachpolitiken, der Wirtschaft und der Bevölkerung.