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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48325

Auswirkungen von Hochwasser und technischen Eingriffen auf die benthische Fauna in Fließgewässern (FA 52/90 und 57/95)

Autoren I. Tomka
A. Zurwerra
M. Bur
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Zürich: Vereinigung Schweizerischer Straßenfachleute (VSS), 1998, ca. 44 S., zahlr. B, T, Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 419)

Im Rahmen einer Fließgewässeruntersuchung der Universität Freiburg/ Schweiz wurde in den Jahren 1990 bis 92 das Arteninventar der Wirbellosen-Fauna in der Gewässersohle und dessen Untergrund ( Benthos) am Flußsystem der Sense in den westschweizer Voralpen untersucht, um einen Direktvergleich mit anderen Gewässern zu ermöglichen. Das Fließgewässer der Sense und seiner Zuflüsse berühren unterschiedlichste Gesteinsformationen mit unregelmäßiger Tektonik und fallen von 1.600 auf 500 NN. Entsprechend wechseln Wasserstand, Strömung, Hochwasseraktivität, Wassertemperatur, Uferbewuchs, Fischbesatz und Geschiebe. Im Einzugsgebiet wurden insgesamt 258 Tierarten nachgewiesen, wobei die Dichte je nach Standort zwischen 140 und 42 Taxa abweicht. Viele Arten zeigen eine ausgeprägte Longitudinalzonierung, weitere Korrelationen ergeben sich aus chemisch-physikalischen Parametern, der Jahrestemperaturamplitude und dem Algenbewuchs. Untersucht wurde das Inventar der Gewässersohlen und des darunter anstehenden Sedimentes bis 0,7 m Tiefe. Die unterschiedlichen Tiefenhorizonte des Sedimentes weisen deutlich verschiedenen Artenbesatz auf. Besonders untersucht wurden die Einflüsse künstlicher Fließbeschleunigungen auf die Bewegung des Substrates und darauf zurückzuführende Auswirkungen auf die Ausbreitung und Vermehrung der Individuen. Einfluß hierauf haben auch Abflußhemmungen und Trockenzeiten. Die Auswirkungen von technischen Verbaumaßnahmen wurden an Abschnitten mit vorhandenen Querschwellen untersucht. Die Morphologie des Flußbettes weist hier große Unterschiede in der Rauhigkeit auf, die Korngrößenverteilung hin auf einen höheren Feinkornanteil ist deutlich erkennbar. Trotzdem zeigen sich erstaunlich geringe Unterschiede in der Gesamtbesiedlung und im Artenspektrum. Der Artenreichtum ist aber im verbauten Abschnitt deutlich geringer, was auch den hier zu beobachtenden geringeren Bestand von Bachforellen (Ernährungsdefizit) erklärt.