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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48433

Wechselwirkungen zwischen Verkehr und Telekommunikation in einer asiatischen Stadtumgebung

Autoren S. Lee
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Karlsruhe: Institut für Verkehrswesen, Universität (TH) Karlsruhe, 1999, 121 S., zahlr. B, Q, Anhang (Schriftenreihe des Instituts für Verkehrswesen, Universität (TH) Karlsruhe H. 57)

Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen einiger neuer Teledienste auf das Mobilitätsverhalten und darüber hinaus auf die makroskopische Verkehrsnachfrage zu schätzen. Der Lösungsweg zu dieser Frage basiert auf einem integrierten Verständnis des Zusammenwirkens von Verkehr und Kommunikation. Zunächst wird das individuelle Verkehrs- und Kommunikationsverhalten zur Aktivitätsdurchführung mit Hilfe eines individuellen Erkundungskonzepts untersucht. Basierend auf diesen Daten werden die Personengruppen klassifiziert, mit denen in sich homogene und untereinander heterogene Verhaltensmuster (im Hinblick auf Verkehrs- und Kommunikationsverhalten) charakterisierbar sind. Darüber hinaus werden Übergangspotentiale zu einigen Telediensten durch eine hypothetische Szenariobildung geschätzt. Im Rahmen der empirischen Untersuchung, die in Form eines Notizheftes als Haushaltsbefragung nach einem erweiterten KONTIV-Konzept durchgeführt wurde, wurden insgesamt 644 haushalts-, 2.476 personen- und 10.819 aktivitätsbezogene Datensätze erhoben. Unter den neun klassifizierten Personengruppen hat die Personengruppe "Männer mit white collar Beruf" die höchste Nachfrage an aktiven Kontakten mit einer Aktivitätshäufigkeit von 7,2 und mit einem räumlichen Aktivitätsfeld von 263 km pro Tag. Dagegen haben die Personengruppen "Schüler" und "Rentner/Arbeitslose" nur 10-15 % der Verkehrs- bzw. Kommunikationsleistung der Personengruppe "Männer mit white collar Beruf". Aus den interaktiven Interviews ergab sich, daß unter bestimmten Versuchsbedingungen 42 % der Befragten zu Telebanking, 13 % zu Teleshopping und 9 % zur Telearbeit übergehen würden. Der Signifikanztest der Variablen über Teledienste zeigt, daß die Personengruppen, die weiblich, älter und nichtberufstätig sind und über geringe Computerkenntnisse verfügen, wahrscheinlich an der Entwicklung der Informationsgesellschaft nur sehr eingeschränkt teilnehmen werden. Die Aktivitäten in den "Banken" und "Ämtern", deren Aufgaben durch einfache Informationsformen wie Daten oder Text erledigt werden, können leichter auf Teledienste verlagert werden. Dagegen sind die Aktivitäten wie "Freizeit" oder "privater Besuch" aufgrund der Notwendigkeit an materiellen Einrichtungen und persönlichen Kontakten nur schwer durch Teledienste zu ersetzen. Auf Grundlage der Daten aus der Haushaltsbefragung und der ermittelten Übergangspotentiale zu den Telediensten wurde für Seoul ein Einsparungspotential von insgesamt 7,6 % des täglichen gesamten Verkehrsaufkommens und 8,4 % der Verkehrsleistung geschätzt. Die sehr viel komplexeren Komplementärwirkungen neuer Teledienste auf die Verkehrsmengen sowie Induktionswirkungen aus frei werdenden Kapazitäten des Verkehrsnetzes konnten im Rahmen dieser Untersuchung nicht abgeschätzt werden - verdienen jedoch weitere Forschungsanstrengungen.