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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48452

Kriterien für die Sichtbarkeit von Fahrbahnmarkierungen (Orig. engl.: Criteria for the visibility of road markings)

Autoren H.-J. Schmidt-Clausen
E.O. Rosenhahn
S. Dietz
Sachgebiete 6.6 Fahrbahnmarkierungen

Darmstadt: University of Technology, 1998, 226 S., zahlr. B, T, Q, Anhang

Die in diesem Buch dargestellten Ergebnisse sind eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse des Fachgebietes Lichttechnik der Technischen Universität Darmstadt bezüglich der lichttechnischen Anforderungen an Fahrbahnmarkierungen. Es wird berichtet über die verschiedenen Untersuchungsverfahren und nach einem Vergleich mit den in Europa ermittelten Praxiswerten werden Empfehlungen für die Geometrie und die lichttechnischen Anforderungen gegeben. In Laborversuchen wurde der optimale Kontrast von Markierungen ermittelt. Dazu wurden sowohl die Fahrbahnoberfläche als auch die Markierung unabhängig voneinander in ihrer Leuchtdichte variiert. Zusätzlich wurde der Einfluß von Blendung durch den Gegenverkehr untersucht. Aus diesen Ergebnissen konnten Anforderungen für die verschiedenen Situationen (z.B. Straßenzustand, Blendung) ermittelt werden. Untersuchungen in realer Umgebung wurden mit einem Fahrzeug durchgeführt, das mit einem Head-Up-Display ausgestattet war, durch das die Testpersonen die von den Fahrzeugscheinwerfern beleuchtete Straßenoberfläche sehen konnten, der ein virtuelles Bild von Fahrbahnmarkierungen überlagert war. Die Kontraste der Fahrbahnmarkierungen konnten variiert und dadurch sowohl in statischen als auch in dynamischen Versuchen die Schwellenwerte für Wahrnehmung und Führung durch Markierungen bestimmt werden. Mit dem gleichen Versuchsaufbau wurden Untersuchungen zur Geometrie von Markierungen durchgeführt, um optimale Werte für das Strich-Lücke-Verhältnis und die Periodenlänge zu erhalten. Das Orientierungsverhalten der Testpersonen wurde mit einem Blickerfassungssystem untersucht. Dabei stellte sich heraus, daß sich Fahrer bei nächtlicher Kurvenfahrt hauptsächlich an den Markierungen im Kurveninneren orientieren. Bei Fahrten auf Geraden ändert sich der Schwerpunkt der Fixationsentfernung in Abhängigkeit von der Markierungsqualität in einem Bereich von 30-55 Metern. Um eine Bestandsaufnahme über die Qualität von Fahrbahnmarkierungen in der Praxis zu erhalten, wurden auf einer etwa 5.000 km langen Meßfahrt durch 6 europäische Länder etwa 2.000 km Fahrbahnmarkierungen mit dem dynamischen Meßsystem "ECODYN" ausgewertet. Der Leuchtdichtekoeffizient der Markierungen sowie Tages- und Nachtkontrast wurden aufgezeichnet. Die Meßergebnisse zeigten deutliche Qualitätsunterschiede der in Europa vorhandenen Markierungen.