Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 48575

Prüfmethoden der ZTVE-StB 94, Fassung 97 - Anwendung der Methode M 1 - Beispiel

Autoren R. Nickol
Sachgebiete 7.2 Erdarbeiten, Felsarbeiten, Verdichtung

Straße und Autobahn 50 (1999) Nr. 7, S. 350-354, 5 B

Mit Einführung der ZTVE-StB 94 wurden drei unterschiedliche Prüfmethoden zur Qualitätssicherung von Erdbauwerken zur Auswahl entsprechend den unterschiedlichen Baustellengegebenheiten, wie Bodenarten, Verdichtungsgeräte oder Maßnahmengröße, vorgegeben. Dabei geht die Prüfmethode M 1: Vorgehensweise gemäß statistischem Prüfplan davon aus, die Qualität einer Erdbauleistung für einzelne Prüflose nach statistischen Methoden zu bewerten. Wie die praktischen Erfahrungen zur Umsetzung der unterschiedlichen Prüfmethoden bisher zeigten, findet die Methode M 1 nur zögerlich Anwendung in der Qualitätskontrolle. Für eine größere Erdbaumaßnahme im Zuge der Grunderneuerung mit sechsstreifigem Ausbau der BAB A 2 fand die Prüfmethode M1 Anwendung. Für unterschiedliche Prüflosgrößen zwischen 3.500 qm und 12.000 qm erfolgte die Qualitätskontrolle auf statistischer Grundlage. Die Organisationsform der Stichprobenprüfpläne entsprach Einfachprüfplänen für Variablenprüfung gemäß TP BF-StB, Teil E 1. Als Prüfverfahren für die statistische Qualitätskontrolle gelangte der dynamische Plattendruckversuch nach TP BF-StB Teil 8.3 zum Einsatz. Für gleichartige Prüflose erfolgte jeweils eine Kalibrierung der Prüfwerte in bezug auf Verdichtungsgrad und statischen Verformungsmodul. Die Prüfungen wurden in den Prüflosen von zwei Bauabschnitten zwischen Eigenüberwachung und Kontrollprüfer gesplittet. Da sowohl Eigenüberwacher als auch Kontrollprüfer über baugleiche Prüfgeräteausrüstungen von Leichten Fallgewichtsgeräten verfügten, konnte die Überspielung der Meßwertserien je eines Prüfloses aus beiden Datenspeichern der Fallgewichtsgeräte in einen PC vorgenommen und ein gemeinsames Prüfprotokoll für die Bewertung der Abnahme des Prüfloses erstellt werden. Als sinnvoll für die kurzfristige Bewertung zur Annahme bzw. Zurückweisung der Prüflose hat sich auch die Einbeziehung des Bauüberwachungsbüros erwiesen. Damit wurden Entscheidungen z.B. für Nacharbeiten zurückgewiesener Prüflose direkt vor Ort im Sinne einer unmittelbaren Einflußnahme auf den Bauablauf auf der Grundlage statistischer Prüfergebnisse möglich.