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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48767

Wirkungsanalyse von Verbesserungen des ÖPNV-Angebots im ländlichen Raum durch bedarfsgesteuerte Bussysteme am Beispiel des Landkreises Erding

Autoren M. Haller
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

München: Lehrstuhl für Verkehrs- und Stadtplanung der Technischen Universität München, 1999, 142 S., zahlr. B, T, Q (Schriftenreihe des Lehrstuhls für Verkehrs- und Stadtplanung der Technischen Universität München H. 8)

Eine relativ geringe Bevölkerungsdichte, disperse Siedlungsstrukturen sowie eine hohe Verfügbarkeit und Benutzbarkeit des Pkw stellen die größten Probleme für den ÖPNV im ländlichen Raum dar. Die Folgen sind extreme Nachfrage- und Belastungsschwankungen. Die Lösung dieser Probleme kann in einer von der Tageszeit und der Siedlungsdichte abhängigen Bedienung mit unterschiedlichen Betriebsformen und Fahrzeuggrößen liegen. Im oberbayrischen Landkreis Erding wird seit Mai 1995 versucht, durch eine derartige Kombination aus herkömmlichem und bedarfsgesteuertem Betrieb ein attraktives ÖPNV-Angebot in der Fläche zu finanziell erfüllbaren Bedingungen zu schaffen. Ziel dieser Dissertation ist es, die Auswirkungen dieser kombinierten Betriebsform auf die Verkehrsnachfrage und die Betriebsabwicklung zu erforschen. Dazu soll auch die Akzeptanz des Bedarfssystems durch die Bevölkerung analysiert werden. Weitere Themen der Arbeit sind die Untersuchung der betrieblichen Aspekte und ein Kostenvergleich zwischen Richtungsband- und Linienbetrieb. Das neue Konzept führte im Landkreis Erding zu einer wesentlichen Verbesserung des Angebots. So erhielten 18 Orte, die vor 1995 noch ohne ÖPNV-Anschluß waren, eine Haltestelle. Die durchschnittliche Haltestellenentfernung reduzierte sich von 900 auf 600 Meter. Das gesamte Fahrgastaufkommen im Erdinger Holzland ist nach dieser Angebotsverbesserung um etwa 30 % angestiegen. Rund 10 % des ÖPNV-Aufkommens von 1996 entfallen dabei auf neu eingerichtete Haltestellen. Etwa 12 % des ÖPNV-Aufkommens sind Fahrten im Bedarfsverkehr. Insgesamt haben die ÖPNV-Verbesserungen im Landkreis Erding zu einer Steigerung des ÖPNV-Anteils von 8 auf 10 % geführt. Hinsichtlich der Abwicklung des Bedarfsbetriebs kann festgestellt werden, daß die Akzeptanz des Bedarfsbusbetriebs bei den Verkehrsbetrieben sehr hoch ist. Ein Vergleich der Kosten im Linien- und Richtungsbandbetrieb ergibt für das Angebot mit Richtungsbandbetrieb einen Kostenvorteil von etwa 30 % gegenüber dem Linienbetrieb (rd. 180.000 DM pro Betriebsjahr). Die Einsparungen an Personalkosten überwiegen dabei deutlich die Einsparungen bei den Fahrzeugkosten.