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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48779

Staukosten im Straßenverkehr (Schlußbericht)

Autoren
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)

Bern: INFRAS, 1998, 115 S., zahlr. B, T, Q (Bundesamt für Straßen (Bern))

Die quantitative Abschätzung der heutigen Staukosten basiert auf verschiedenen Ansätzen und Grundlagen: ASTRA-Staustatistik auf der Basis der Radar-Verkehrsmeldungen, Verkehrsmodelle, pauschale Hochrechnungen, Fallbeispiele für Agglomerationen. Staus führen in erster Linie zu Zeitverlusten, aber auch zu zusätzlichen Betriebs-, Umwelt-, Unfallfolgekosten, Administrationskosten der Infrastrukturbetreiber sowie zu den höheren Produktionskosten für die verladende Wirtschaft. Entsprechende Ansätze werden bei dem Gutachten neben vorliegenden Ergebnissen für das schweizerische Straßennetz zugrunde gelegt. Bei allen genannten Ungenauigkeiten der Berechnungen werden für die Schweiz die Staukosten auf der Straße mit 750 Mio. bis 1,2 Mrd. Franken pro Jahr beziffert. Das entspricht einem Anteil am Bruttoinlandprodukt von 0,2 bis 0,4 %. Das ist erheblich weniger als in anderen vergleichbaren Ländern. Staukosten werden aus volkswirtschaftlicher Sicht als aufgezwungene Zeitverluste durch Verspätungen definiert, zu denen auch die anderen Staufolgekosten hinzukommen. Zum großen Teil sind die Staukosten als sog. externe Kosten des Straßenverkehrs einzustufen, was zu der Frage nach ihrer Internalisierung ("Staugebühr") führt. Ein konkreter Vorschlag für die schweizer Gegebenheiten bleibt wegen des hohen erforderlichen technischen Standards dafür offen. Es scheint jedoch fest zu stehen, daß die Staukosten zumindest derzeit in der Schweiz viel zu niedrig bei der Quantifizierung der gesamten externen Kosten des Straßenverkehrs veranschlagt werden. Dabei spielt die Definition, ab welchen Zeitverlusten (weniger oder mehr als 5 Minuten je Fahrzeug) überhaupt Zeitverluste berücksichtigt werden, eine nicht geringe Rolle.