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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48793

Entwurf und Bewertung von Verkehrsinformations- und -leitsystemen unter Nutzung neuer Technologien

Autoren H. Zackor
H. Keller
Sachgebiete 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Straßenverkehrstechnik 43 (1999) Nr. 9, S. 417-427, 3 B, 21 Q

Der Beitrag analysiert die kurz- bis mittelfristigen Entwicklungen von Telematiktechniken und ihren Anwendungen im Straßenverkehr, und zwar auf der Komponenten- und der Systemebene. Da die Prognose der technischen Entwicklungen und ihrer Umsetzung in die Praxis in Abhängigkeit von organisatorisch-institutionellen Rahmenbedingungen größeren Unsicherheiten unterliegt, werden alternative Entwicklungen szenisch untersucht. Die Diskussion führt jedoch letztlich zu einer Entwicklungslinie, innerhalb derer zwischen einer verhaltenen und einer schnellen Einführung von Telematiksystemen unterschieden wird. Entsprechend werden ein konservatives Szenario "K" und ein progressives Szenario "P" hinsichtlich des verkehrstechnischen Konzepts sowie Nutzen und Kosten näher betrachtet. Als Zeithorizonte, für die die Wirkungen der Leitsysteme ermittelt und bewertet werden, werden neben der Ist-Situation die Jahre 2005 und 2010 festgelegt. Die Bewertung, die auch Sensitivitätsanalysen einschließt, bezieht sich auf a) konventionelle kollektive Systeme (Wechselverkehrszeichen, verkehrsabhängige Lichtsignalsteuerung; beide als Teile in einem integrierten Gesamtsystem), b) Rundfunksysteme zur Verkehrsinformation über RDS oder DAB, c) Fahrtenplanungssystem PTA (Personal Traveller Assistant), d) individuelle Zielführungssysteme (Ortung gestützt auf GPS und digitale Karte, Kommunikation zwischen Fahrzeug und zentralen Einrichtungen GSM-basiert), e) Fahrzeugsteuerungssysteme (Abstandswarnung ohne, Abstandsregelung mit automatischem Eingriff). Unter Beachtung technischer und nichttechnischer Einführungsaspekte werden Empfehlungen für die Bereiche Verkehrstechnik, Gerätetechnik und Ordnungsrahmen abgeleitet. Abschließend wird festgestellt, daß die konventionellen Systeme nicht durch neue individuelle Systeme ersetzt werden sollen, sondern beide Bereiche technisch-organisatorisch zu integrieren sind. In einem Ordnungsrahmen öffentlich-privater Partnerschaft werden die privaten Aktivitäten marktbestimmt einen zunehmenden Anteil übernehmen.