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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48825

Straßenoberbau mit extrudiertem Polystyrol-Hartschaumstoff - Versuchsstrecke Nassereith

Autoren J. Litzka
C. Hochreiter
Sachgebiete 7.3 Frost
11.1 Berechnung, Bemessung, Lebensdauer

Wien: Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten, 1999, 116 S., zahlr. B, Q (Schriftenreihe Straßenforschung H. 483)

Bei der Bemessung des Straßenoberbaues nach der gültigen RVS 3. 63 wird in der Frühjahrs-Tauperiode ein starker Tragfähigkeitsabfall zufolge Frosteindringung in den Untergrund berücksichtigt. Wird dieses durch den Einbau einer Wärmedämmschicht direkt auf dem Planum verhindert, so drückt sich das durch eine Reduktion der Dicke der ungebundenen Schichten aus. Diese Arbeit stellt den Versuch dar, Erfahrungen mit dieser Oberbaukonstruktion zu sammeln. Dazu wurde im Zuge der Errichtung der Umfahrungsstraße Nassereith in Tirol eine Versuchsstrecke hergestellt. Insgesamt wird durch die Untersuchungen bestätigt, daß durch den Einbau der Dämmschicht aus Styrodur kein Frost in den Untergrund eingedrungen ist. Die Asphaltschicht heizt sich beim Aufbau mit Wärmedämmung an sehr warmen Sommertagen an der Oberfläche um maximal etwa 5 Grad Celsius stärker auf als beim konventionellen Aufbau. Im Gegenzug treten bei negativen Außentemperaturen und fehlender Sonneneinstrahlung, wie z.B. in den Nacht- und frühen Morgenstunden, um maximal etwa 2 Grad Celsius niedrigere Temperaturwerte auf. Die auf die Dämmplatten geschüttete ungebundene Tragschicht konnte nicht ausreichend verdichtet werden, so daß sich im Laufe der vierjährigen Liegedauer infolge Nachverdichtung durch den Verkehr im Versuchsaufbau Spurrinnen ausgebildet haben. In einem generellen Kostenvergleich mit der konventionellen Bauweise ergeben sich bei der untersuchten Versuchsstrecke derzeit noch keine Vorteile für die Bauweise mit Wärmedämmplatten. Da im Zuge des Beobachtungszeitraumes keine lang anhaltenden Perioden mit sehr tiefen Außentemperaturen aufgetreten sind, wurde deshalb ein Berechnungsprogramm dazu verwendet, die Frosteindringung bei extrem tiefen Außentemperaturen zu simulieren. Damit konnte nachgewiesen werden, daß die Frosteindringung in den Untergrund auch bei tieferen Lufttemperaturen verhindert bzw. stark verzögert werden kann.