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Detailergebnis zu DOK-Nr. 49164

Westerscheldetunnel: Vortrieb in weichem Boden unter hohem Wasserdruck

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Sachgebiete 15.8 Straßentunnel

Tunnel 18 (1999) Nr. 6, S. 20-25, 4 B

Der niederländische Autobahntunnel unter der Westerschelde, 2 Röhren, je 6,6 km lang, wird in weichen, wasserdurchlässigen Böden unter Wasserdrücken bis 6,5 bar mit 2 Schildvortriebsanlagen aufgefahren. Im Vergleich zu der ebenfalls in der Ausschreibung angefragten Kombination Brücke/Absenktunnel stellte der Schildtunnel die wirtschaftlichste Lösung dar. Jede Röhre hat 2 Fahrstreifen mit je 3,50 m Breite. Der Innendurchmesser der Röhren beträgt 10,10 m, die Dicke der Stahlbeton-Tübbinge 45 cm, der Außendurchmesser des Schildes 11,33 m. Die Tunnelröhren werden mit flüssigkeitsgestützten Schildmaschinen aufgefahren. Die Separierung der Tonbestandteile des zu durchfahrenden Kleibodens erfordert eine dreistufige Hydrozyklonanlage. Aus Sicherheitsgründen sind die beiden Röhren alle 250 m durch Querschläge miteinander verbunden. Diese werden im Schutz von Bodenvereisungen hergestellt. Bis zur schlüsselfertigen Übergabe steht für das Projekt eine Bauzeit von nur 5 Jahren zur Verfügung, deshalb müssen beide Röhren parallel mit einer mittleren Vortriebsgeschwindigkeit von 12 m/Tag und Röhre aufgefahren werden. Die hierbei erforderlichen sehr umfangreichen Materialtransporte hätten die umgebenden Straßen extrem belastet. Alle Hauptmassen werden daher per Schiff transportiert. Die Tübbingproduktion erfolgt in einem Werk auf der Baustelle. An- und Abtransport in den Bohrtunneln erfolgt über Gleisbetrieb mit 11 Zugeinheiten über eine 18 km lange Gleisanlage.