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Detailergebnis zu DOK-Nr. 49315

Die ballistische Bodenvernagelung als Erhaltungsmaßnahme für Böschungen (Orig. franz.: Le clouage balistique pour la maintenance des talus)

Autoren M.J. Bastick
B. Myles
A. Guilloux
Sachgebiete 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern

Geotechnical engineering for transportation infrastructure - Theory and practice, planning and design, construction and maintenance: Proceedings of the Twelfth European Conference on Soil Mechanics and Geotechnical Engineering, Amsterdam, 7-10 June 1999. Rotterdam u.a.: Balkema, 1999, Vol. 2, S. 1203-1206, 3 B, 6 Q

Die ballistische Bodenvernagelung erfüllt die Anforderungen an eine schnelle und leicht handhabbare Stabilisierung von Böschungen. Das Befestigungsverfahren wurde vor etwa 10 Jahren erstmals in England eingesetzt und ist inzwischen weiter verbessert worden. Ein fahrbares Druckluftgerät schießt dabei die Ankernägel einzeln mit einer Geschwindigkeit von ca. 300 km/h in den Boden. Vorteile des Verfahrens: schnelle Ausführung (Einbauleistung: 10 Nägel pro Stunde), Beweglichkeit des Gerätes und damit Einsatzmöglichkeit auf engem Raum, keine Lärmbelästigung durch Einsatz eines Schalldämpfers, keine Vibrationsausbreitung. Die Stahlnägel haben einen Durchmesser von 25 bis 38 mm. Ein wirtschaftliches Prinzip des Schußapparates besteht darin, daß die entladene Energie in einem Druckbehälter aufgefangen und beim nächsten Schuß wiederverwendet wird. Die Dimensionierung der mit der Vernagelungsmethode zu sanierenden Böschungen basiert auf der Theorie der Grenzzustandsbelastung nach TALREN. Die Wechselwirkung zwischen Boden und Nagel wird durch die beiden Parameter Mantelreibung und Eindringwiderstand beschrieben: Ausziehversuche zeigen, daß die Werte der Mantelreibung mit denen der Kohäsion des Bodens vergleichbar sind; der Eindringwiderstand ist von der Bodenfestigkeit abhängig. Die Beziehungen zwischen Eindringwiderstand und Mantelreibung werden in einem Diagramm für verschiedene Bodenarten veranschaulicht. In England und in den USA sind bisher 50 Projekte mit dem Verfahren der Bodenvernagelung verwirklicht worden. Auch für die Entgasung von Mülldeponien ist das Verfahren eingesetzt worden. Dabei wurden die Nägel durch perforierte Rohre ersetzt, so daß die Deponie in jeder Tiefe Gase abgeben konnte.