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Detailergebnis zu DOK-Nr. 49390

Gesellschaftliche und politische Einflüsse auf Infrastruktur-Großprojekte (FA 58/97)

Autoren N. Lundsgaard-Hansen
A. Iff
R. Minini
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

Zürich: Vereinigung Schweizerischer Straßenfachleute (VSS), 2000, 157 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 443)

Die Studie untersucht die verschiedenen Faktoren, die den zeitlichen Ablauf von Infrastruktur-Investitionsvorhaben prägen. Anhand 12 konkreter Beispiele (auch in der Schweiz wird über viel zu lange Planungs- und Bauzeiten geklagt) werden die gesellschaftlichen und politischen Einflüsse untersucht. Erstes Ergebnis der Untersuchung ist die Beobachtung, daß die Einstellung zur Mobilität einen wesentlichen Einfluß auf die Durchführung der großen Infrastrukturvorhaben besitzt. Wann immer verschiedene Einstellungen aufeinanderprallen, kommt es zu Reibungsproblemen. Die Studie unterscheidet vier grundlegend verschiedene Einstellungen zur Mobilität: "Wachsen" (bis ca. 1975), "Bremsen" (bis ca. 1990), "Sparen" (bis ca. 2000) und ab 2000: "Konsolidieren". Dabei zeigt sich, daß die verschiedenen Verständnisse vor allem durch bessere Information und Kommunikation verträglicher gemacht werden können. Dadurch verbessern sich auch die Probleme aus den anderen Einflußfaktoren (Kosten, Raumordnung, Umweltauswirkungen, Sicherheit, Verfahrensfragen, Partizipationsfragen). Aus den Fallstudien ergeben sich drei Stoßrichtungen für Verbesserungsvorschläge: Entlastung von Bewilligungsbehörden durch harmonisierte Abläufe, Erhöhung der Akzeptanz und des Vertrauens und Förderung von Nachhaltigkeit, Wirkungs- und Kostenorientierung der Projekte. Dabei soll aber zu den üblichen Verfahren zur Beurteilung von Infrastrukturprojekten (Zweckmäßigkeits- und Umweltverträglichkeitsprüfung) kein neues "Nachhaltigkeitsüberprüfungsverfahren" entstehen, sondern die verschiedenen Beurteilungsdimensionen könnten stufen- und phasengerecht in einem integrierten Überprüfungsverfahren zusammengefaßt werden. Zur Optimierung zukünftiger Projektabläufe werden 11 Maßnahmen empfohlen.