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Detailergebnis zu DOK-Nr. 49584

Innenausbau für norwegische Straßentunnel (Orig. engl.: Lining designs for Norwegian road tunnels)

Autoren A. Grønhaug
Sachgebiete 15.8 Straßentunnel

Challenges for the 21st century - Proceedings of the World Tunnel Congress '99, Oslo, Norway, 31 May - 3 June 1999. Rotterdam u.a.: Balkema, 1999, Vol. 1, S. 347-353, 7 B, 8 Q

Die Erschließung von Straßenverbindungen zwischen den vereinzelten Siedlungen in den norwegischen Fjorden und den Bergregionen ist ohne Tunnelbauwerke nicht realisierbar. Wurden in den 60er Jahren jährlich etwa 15 km Tunnelröhren fertiggestellt, so waren es in den 90er Jahren bereits 50 km im Jahr. Mittlerweile wurden in Norwegen 850 Straßentunnel mit einer Röhrenlänge von 600 km fertiggestellt. Besonders die Herstellung von Unterwassertunneln zur Querung von Fjorden oder zur Anbindung von Inseln hat als wirtschaftliche Alternative zu Brücken eine immer größere Bedeutung erlangt. Eine Besonderheit in norwegischen Tunneln ist die verhältnismäßig geringe Verkehrsbelastung. Über 50 % der Tunnel haben eine Verkehrsbelastung von unter 1.000 Kfz/24 h, 20 % weniger als 500 Kfz/24 h. Nur in Ballungsräumen wird eine Verkehrsbelastung von bis zu 60.000 Kfz/24 h erreicht. Für den Innenausbau werden verschiedene Methoden unter Berücksichtigung der Verkehrsbelastung und der hydrogeologischen Verhältnisse beim jeweiligen Tunnelbauwerk angewandt. Die kostengünstigste Methode ist die Verbesserung des anstehenden Gebirges durch Anker und teilweise Spritzbetonverstärkung ohne die Anordnung einer gesonderten Innenschale. Steht bei den Tunnelbauwerken Bergwasser an, so müssen besondere Maßnahmen wie eine Injektion des Felsens oder eine gesonderte Abdichtung vorgesehen werden. Aufgrund der zunehmenden Verkehrsbelastung und der gestiegenen Anforderungen an die Sicherheit werden bei neuen Tunnelbauwerken häufig zweischalige Bauweise, bestehend aus einer Spritzbetonschale, einer Dichtungsschicht aus Kunststoffdichtungsbahnen und einer Betoninnenschale ausgeführt. Für die Innenverkleidung von Tunneln wurden ebenfalls mehrere Leichtbaukonstruktionen wie Verkleidungen aus Metallblech, Kunststoff-Sandwich-Elementen, Polyethylenschaum sowie PVC-Gewebe-Verkleidungen verwendet. Als weitere kostengünstige Auskleidung hat sich die Ausbildung mit Polyesterschaum zwischen zwei Betonschalen bewährt, die im Nordby-Tunnel südlich von Oslo auf einer Strecke von 7,5 km ausgeführt wurde.