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Detailergebnis zu DOK-Nr. 49721

Betriebsleitsystem im ÖPNV des ländlichen Raumes

Autoren W. Kieslich
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

München: Lehrstuhl für Verkehrs- und Stadtplanung der Technischen Universität München, 2000, IX, 156 S., zahlr. B, T, Q, Anhang ( Schriftenreihe des Lehrstuhls für Verkehrs- und Stadtplanung der Technischen Universität München H. 10)

Zur Durchführung eines ordnungsgemäßen Verkehrs- und Betriebsablaufs im ÖPNV sind vom Aufgabenträger und vom Betreiber des ÖV-Systems folgende Steuerungsaufgaben zu erfüllen: Information über das Angebot (Aufgabenträger), Gewährleistung eines sicheren und zuverlässigen Fahrtablaufs (Betreiber) mit Beeinflussung des Fahrtablaufs auf dem Fahrweg und Beeinflussung des Fahrtablaufs im Netz sowie Erhebung von Nutzungsentgelten (Betreiber). Die vorliegende Dissertation befaßt sich mit der Beeinflussung des Fahrtablaufs im Netz. Der Fahrtablauf wird durch ein Betriebsleitsystem gesteuert. Für den ÖPNV im ländlichen Raum sind in Deutschland erstmals Anfang der 70er Jahre Betriebsleitsysteme für bedarfsgesteuerte Bussysteme entwickelt und in Friedrichshafen und Wunstorf in zwei Probebetrieben eingesetzt worden. Sie konnten sich aufgrund ihrer hohen System- und Betriebskosten nicht durchsetzen. Seit 1995 ist im Landkreis Erding ein bedarfsgesteuerter Busbetrieb eingeführt und in der Form des Richtungsbandbetriebs in den bestehenden Linienbetrieb integriert worden. Die Erfahrungen mit diesem System waren Ausgangspunkt für die in der vorliegenden Arbeit dargestellte Entwicklung eines allgemein anwendbaren Betriebsleitsystems für den ÖPNV im ländlichen Raum. Mit dem entwickelten und im Testbetrieb erprobten Betriebsleitsystem "ÖDiBus" konnte nachgewiesen werden, daß die komplexe Steuerung (Beeinflussung des Fahrtablaufs im Netz) und Überwachung (kontinuierliche Erfassung von Kenndaten des Fahrtablaufs) von bedarfsabhängig bedienenden Betriebsweisen, wie z.B. des Richtungsbandbetriebs, in Zukunft aufwands- und kostenarm durchgeführt werden kann. Darüber hinaus sind angebotsseitige Vernetzungen mehrerer Bedarfsbetriebe - höherer Erschließungsgrad des ländlichen Raumes bei gleichbleibenden oder sogar fallenden Betriebskosten - realisierbar und sowohl betrieblich einfacher zu beherrschen als auch vom Fahrgast leichter zu handhaben.