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Detailergebnis zu DOK-Nr. 49740

Simulation des Fahrzeuganpralls an eine Einfache Distanzschutzplanke

Autoren G. Sedlacek
D. Neuenhaus
C. Kammel
Sachgebiete 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)
6.5 Leit- und Schutzeinrichtungen

Straßenverkehrstechnik 44 (2000) Nr. 6, S. 281-293, 12 B, 3 T, 27 Q

Durch die Einführung der neuen Europäischen Norm EN 1317 werden Schutzziele und Parameter zur Klassifizierung von passiven Schutzeinrichtungen bzw. Fahrzeugrückhaltesystemen verbindlich festgelegt. Vor dem Hintergrund der darin enthaltenen Leistungsklassen, die für alle Bauweisen gleichermaßen Gültigkeit besitzen, ist die Beurteilung bestehender und neuentwickelter Schutzplankensysteme in Hinblick auf die genannten Kriterien wie Rückhaltevermögen, Aufhaltestufe, Anprallschwere und Wirkungsbereich zur Erfüllung der jeweils geforderten Schutzziele eine der wesentlichen Aufgaben, die aktuell von den Herstellern von Fahrzeugrückhaltesystemen zu leisten ist. Bislang ist eine fundierte Aussage zur Wirksamkeit von Fahrzeugrückhaltesystemen nur mit Hilfe realer Anprallversuche im Originalmaßstab möglich. Es ist offensichtlich, daß selbst bei der Untersuchung nur weniger Systemparameter immense Kosten verursacht werden. Im Rahmen einer am Lehrstuhl für Stahlbau der RWTH Aachen durchgeführten Studie konnte die Eignung der Methode der Mehrkörperdynamik für die rechnerische Simulation von Anprallversuchen gezeigt werden. Ermöglicht wird damit eine Abschätzung des globalen Crashverhaltens infolge von Fahrzeuganprall einschließlich der Unfallfolgen unter Berücksichtigung elastisch-plastischer Materialeigenschaften, komplexer Anschlußbedingungen, geometrischer Nichtlinearitäten und einer realistischen Stoß- und Reibkraftübertragung bei Anprall- und Kontaktvorgängen. Am Beispiel einer Einfachen Distanzschutzplanke konnte der Fahrzeuganprall in guter Annäherung an die Resultate von zugrunde liegenden Originalanprallversuchen der BASt rechnerisch erfaßt werden. Damit steht ein Hilfsmittel für die Bewertung und Optimierung von Schutzeinrichtungen mit der Möglichkeit einfacher Parametervariationen zur Verfügung, mit dem in Zukunft die Anzahl an Originalanprallversuchen auf das absolut notwendige Maß beschränkt werden kann.