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Detailergebnis zu DOK-Nr. 50203

Erste vorgespannte Brücke in hochfestem Beton - Pilotausführung bei Sasbach/Baden-Württemberg

Autoren G. König
K. Bernhard
W. Brameshuber
Sachgebiete 15.3 Massivbrücken

Vorträge auf dem Deutschen Betontag vom 21.-23. April 1999 in Berlin. Berlin: Ernst und Sohn, 2000, S. 513-524, 11 B, 3 T, 16 Q

Nach wissenschaftlichen Voruntersuchungen wurde im Sommer 1998 in Baden-Württemberg ein Pilotprojekt zur Erprobung der Anwendung von Hochleistungsbeton im Brückenbau ausgeführt. Grundlage war ein häufig ausgeführter Brückenentwurf, der üblicherweise in B 35 gefertigt wird. Bei dem Bauwerk handelt es sich um ein Einfeldbauwerk mit 16, 00 m Spannweite und 5,50 m Fahrbahnbreite der Brückenklasse 30/ 30 nach DIN 1072. Durch den Einsatz des Hochleistungsbetons B 85 konnte die Höhe des Spannbeton-Vollquerschnitts von 78 cm auf 55 cm reduziert werden. Die Einsparung der Bauteilhöhe erlaubte eine Verminderung der Höhe und damit auch der erforderlichen Grundfläche der angrenzenden Dämme. Der Verminderung des Betonvolumens durch die geringere Höhe steht allerdings eine Erhöhung des erforderlichen Spannstahlquerschnittes gegenüber. Im Rahmen der umfangreichen Eignungsprüfungen wurden 22 Mischungsentwürfe mit 9 verschiedenen Zementen überprüft. Als günstig erwiesen sich Zemente mit einem möglichst geringen C(index 3)A-Gehalt und Sande mit einem geringen Feinsandanteil. Um die Bauteiltemperatur während des Erhärtungsvorganges möglichst niedrig zu halten, wurde der Zementgehalt auf maximal 450 kg/m³ beschränkt. Neben Verarbeitungsversuchen im Rahmen der Eignungsprüfung wurde auch ein Praxistest durch Herstellung eines Widerlagerfundamentes in B 85 gemacht. Die Fundamentoberfläche erhielt dabei eine Neigung von 7,5 % entsprechend der größten zulässigen Querneigung der Brückentafeln. Bei einer Konsistenz im unteren Bereich von KF lässt sich diese Querneigung problemlos herstellen.