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Detailergebnis zu DOK-Nr. 50466

Analyse von Zusammenhängen zwischen Verkehrssicherheit und Straßenentwurf auf Außerortsstraßen

Autoren R. Lamm
D. Zumkeller
A. Beck
Sachgebiete 5.10 Entwurf und Trassierung
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Straßen- und Tiefbau 53 (1999) H. 12, S. 6-12, 7 B, 3 T, 7 Q

In dem Artikel werden vorliegende Unfalluntersuchungen von Krebs/ Klöckner (1977), Leutzbach/Zoellmer (1989, 1998) und Zumkeller ( 1998) zusammengefasst, um den Einfluss wichtiger Entwurfsparameter auf das Unfallgeschehen nochmals auszuloten und gesicherte Erkenntnisse herauszuarbeiten. Zur Beurteilung werden die Unfallrate und die Unfallkostenrate verwendet (Kostensätze von 1996, Getötete und Schwerverletzte zusammengefasst). Die Ergebnisse werden in Form von Regressionskurven über den Ausgangsgrößen Fahrbahnbreite, Radius, Radienfolge und Kurvigkeit aufgetragen. Den neueren Untersuchungen wird aufgrund der besseren Datenbasis die größere Aussagekraft zugemessen. Im Wesentlichen werden die bekannten Ergebnisse bestätigt: geringe Fahrbahnbreiten, geringe Radien, ungünstige Radienverhältnisse (R2 zu R1 größer gleich 0.3) bzw. Radienabstimmungen und große Längsneigungen zeigen deutlich höhere Unfallraten. Als besonders signifikant für die Abschätzung von Unfallkennziffern wird die sog. "Kurvigkeit des Einzelbogens" angesehen, die die Winkeländerungen und die Längen der Klothoiden und des Kreisbogens einer Kurve berücksichtigt. Damit können das Geschwindigkeitsverhalten und die zu erwartende Unfallsituation (vor allem Fahrunfälle) am besten beschrieben werden, andere Parameter sind offenbar in dieser Größe implizit enthalten. Eine Ausnahme sind Unfälle im Längsverkehr: hier spielt die Verkehrsstärke eine wesentliche Rolle. Es wird vorgeschlagen, die Kurvigkeit des Einzelbogens K(Index E) zur Klassifizierung des Entwurfs hinsichtlich seiner Sicherheit zu verwenden, wobei Strecken mit K(Index E) <= 180 gon/ km (R>350 m) als "guter Entwurf", K(Index E) zwischen 180 und 360 gon/km (R = 150-350 m) als "brauchbarer Entwurf" und Abschnitte mit stark wechselnden K(Index E)-Werten zwischen 360 und 550 gon/km als "schlechter Entwurf" bezeichnet werden.