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Detailergebnis zu DOK-Nr. 50901

Stapelbare Betonelemente - Erfahrungen aus Schadensfällen

Autoren L. Wichter
Sachgebiete 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern

Erd- und Grundbautagung 1999 - Vorträge der FGSV-Tagung "Erd- und Grundbau" am 20. und 21. April 1999 in Erfurt. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2001 (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Erd- und Grundbau" (FGSV, Köln) H. 8 (FGSV C 8) S. 90-94, 6 B, 2 T, 2 Q

Begrünbare Stütz- und Futtermauersysteme aus stapelbaren Betonfertigteilen werden von der Betonsteinindustrie in vielen verschiedenen Ausführungen angeboten. Unter dem Begriff Stützmauern versteht man solche Mauern, die einen "echten" Erddruck aufnehmen müssen. Die erdstatischen Nachweise werden in der Regel für den aktiven Erddruck geführt. Futtermauern schützen die Oberfläche von verwitterungsempfindlichen, insgesamt aber standsicheren Böschungen und verhindern so das Entstehen von Steinschlag oder Erosionsrillen. In der Regel werden Futtermauern auf einen Silodruck aus der Hinterfüllung bemessen. Der Silodruck ist geringer als der aktive Erddruck. Beide Mauertypen sind in erdstatischer Hinsicht Schwergewichtsmauern. Die besondere Problematik von Stapelmauern ergibt sich daraus, dass sie in weit stärkerem Maße als monolithische Mauern durch die Qualität der Hinterfüllung in ihrer Standsicherheit beeinflusst werden. Sie stammen ursprünglich aus der Gartenarchitektur, sind also nicht unter ingenieurmäßigen Gesichtspunkten entwickelt worden. Die Grundideen, die zu ihrer Entwicklung führten, stehen den Anforderungen an Schwergewichtsmauern, nämlich durch ihr Gewicht den Erddruckkräften standzuhalten, direkt entgegen. Nach den in Deutschland gültigen technischen Regeln müssen Stützbauwerke die Standsicherheitsnachweise gegen Geländebruch nach DIN 4084, gegen Gleiten nach DIN 1054, gegen Grundbruch nach DIN 4017 und gegen Kippen nach DIN 1054 erfüllen. Ein Versagen von Mauern aus gestapelten Betonfertigteilen erfolgt in der Regel deshalb, weil die Kippsicherheit nicht erfüllt ist. Der Vortrag stellt anhand von einigen Schadensfällen die erdstatische Problematik der Stützmauern aus gestapelten Betonfertigteilen vor und gibt Hinweise zur Führung der erdstatischen Nachweise.