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Detailergebnis zu DOK-Nr. 51202

Modellierung der individuellen Verhaltensvariationen bei der Verkehrsentstehung

Autoren O. Lipps
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Karlsruhe: Institut für Verkehrswesen, Universität Karlsruhe (TH), 2001, 147 S., 38 B, 76 T, zahlr. Q, Anhang ( Schriftenreihe des Instituts für Verkehrswesen, Universität Karlsruhe (TH) H. 58). - ISBN 3-9804741-3-5

Das Ausmaß der Reaktion einer Person auf verkehrsplanerische Maßnahmen oder auf exogene, das Verkehrsverhalten beeinflussende Prozesse hängt vom individuellen Reaktionspotenzial ab. Dieses lässt sich als Konglomerat aus Variationsindikatoren, zeitlicher Gebundenheit der Person und subjektiver Flexibilität interpretieren. Auf Grundlage des Deutschen Mobilitätspanels, aus dessen Längsschnitterhebungen in den alten Bundesländern Verkehrsverhaltensdaten von ca. 1 200 Personen über 3 Folgewellen vorliegen, untersucht die Arbeit intrapersonelle Verhaltensreaktionen bezüglich der Wahl von Aktivitäten, ihrer Zeitpunkte und Dauern sowie bezüglich der Verkehrsmittelwahl. Die Abweichungen von einem Referenztag mit Routineverhalten werden gemessen und mit dem Ausmaß der Abweichung geeignete diskriminierende soziodemographische Variablen identifiziert. Daten der Zeitbudgeterhebung erlauben Rückschlüsse auf die zeitliche Gebundenheit der Person. Wie die Ergebnisse zeigen, weisen Vollzeitbeschäftigte und Auszubildende ein geringes Reaktionspotenzial auf. Dabei spielen weitere Faktoren wie z.B. Pkw-Besitz eine wichtige Rolle. Eine zeitliche Längsschnittsimulation untersucht am Beispiel vollzeitberufstätiger Personen, wie sich unterschiedliche Arbeitszeitdauern, die als Reaktion auf eine hypothetische Maßnahme (z.B. Arbeitszeitverkürzung) aufgefasst werden können, auf mobilitätsspezifische Kenngrößen auswirken. Die Simulation des Längsschnittverhaltens kann als entsprechendes Verkehrsentstehungsmodul im Rahmen eines Verkehrsnachfragemodells verwendet werden.