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Detailergebnis zu DOK-Nr. 51319

Bestimmung des Paraffingehalts von Bitumen (Orig. franz.: Détermination de la teneur en paraffines des bitumes)

Autoren D. Lesueur
P. Dumas
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt

Bulletin des laboratoires des Ponts et Chaussées (2000) Nr. 229, S. 3-11, 3 B, 2 T, 20 Q

Die in Bitumen - provenienzabhängig - in unterschiedlicher Menge enthaltenen Paraffine erhöhen die Temperaturempfindlichkeit des Bindemittels und beeinträchtigen die Haftung zwischen Bitumen und Mineralstoffen. Eine Begrenzung des mit genormten Prüfverfahren ermittelten Paraffingehaltes ist daher u.a. in Frankreich und Deutschland üblich. Die genannten Verfahren sind allerdings zeitraubend, führen zu unterschiedlichen Ergebnissen und erfassen weder die im Bitumen vorliegende Struktur der Paraffine noch ihren für das praktische Verhalten wichtigen Kristallisierungszustand im Bereich der Gebrauchstemperaturen. Nach kurzer Darstellung verschiedener vorliegender Bestimmungsmethoden (chemische Auftrennung, Mikroskopie, Spektographie, Diffraktionstechnik, rheologische Messungen) wird ein neues Verfahren auf Basis Differential-Thermoanalyse vorgeschlagen und detailliert (Geräte, Probenahme und -vorbereitung, Durchführung, Auswertung) beschrieben. Es ist einfacher und schneller durchzuführen und gelangt zu aussagefähigen Ergebnissen. Aus einem Ringversuch an 4 unterschiedlichen Bitumen, an dem 4 Laboratorien beteiligt waren, wurden als Schätzwerte für die Standardabweichung unter Wiederholbedingungen 0,5 % und unter Vergleichbedingungen 0,9 % gefunden. Die an 10 Bitumen nach dem neuen Verfahren bestimmten Paraffingehalte liegen signifikant höher als die nach AFNOR ermittelten Ergebnisse, ein Beweis dafür, dass mit diesem Verfahren mehr bzw. alle kristallisierbaren Bestandteile erfasst werden.