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Detailergebnis zu DOK-Nr. 51588

Siedlungsentwicklung an Stadtbahntrassen - Das Beispiel Murgtal: Forschungsprojekt an der Universität Karlsruhe im Rahmen des Forschungsschwerpunktprogramms 1999, Laufzeit: 10/1999 - 9/2001

Autoren S. Dahm
J. Hakenjos
A. Kilian
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
5.9 Netzgestaltung, Raumordnung

Karlsruhe: Institut für Orts-, Regional- und Landesplanung / Institut für Städtebau und Landesplanung, Universität Karlsruhe, 2001, 137 S., zahlr. B, Q, CD-ROM. - ISBN 3-89157-099-6

Ziel des Forschungsprojekts war es, Zusammenhänge zwischen Siedlungs- und Verkehrsplanung zu analysieren und Verfahren zu identifizieren und weiterzuentwickeln, mit deren Hilfe eine enge Verzahnung von flächensparender Siedlungsentwicklung und Ausbau und Optimierung der Schienenverkehrsinfrastruktur erreicht werden kann. Als Ergebnis wurden für die Beispielregion "Murgtal" Empfehlungen für geeignete Wohn- und Gewerbestandorte innerhalb der bestehenden Siedlungsstruktur, für den Neu- und Umbau von Haltestellen und Veränderungen in ihrem Umfeld, für standortgerechte Gebäudetypen und Nutzungen im Neubau und im Umgang mit historischer Bausubstanz sowie für geeignete Planungsverfahren und Planungsprozesse formuliert. Die Untersuchung erstreckte sich auf die drei Planungsebenen Region, Gemeinden/Ortsteile bis hin zur Haltestelle und deren direkten Umgebung. Anhand einer Analyse vergleichbarer Gebiete in Deutschland und der Schweiz und der Untersuchung der aktuellen Situation in der Teilregion Murgtal wurden Lösungsansätze erarbeitet und unter Einbeziehung der örtlichen Akteure zu konkreten Handlungsmöglichkeiten weiterentwickelt und anschließend übertragbare Vorgehensweisen und Verfahren für andere Regionen zusammengestellt, die sowohl auf der im Sinne des Forschungsziels optimierten Anwendung bestehender Verfahren als auch auf Vorschlägen für ergänzende neue Vorgehensweisen beruhen. Die Analyse bestehender Strecken ergab, dass erkennbare Auswirkungen eines Stadtbahnanschlusses auf das Bevölkerungs- oder Siedlungsflächenwachstum von Gemeinden die Ausnahme darstellen, während im Bereich von Grundstückspreisen und Tourismus deutliche Veränderungen erkennbar waren. Das bestehende Planungs- und Baurecht lässt eine Konzentration der Siedlungsentwicklung auf den Einzugsbereich von Haltestellen zwar zu, gibt den Kommunen aber ebenso die Möglichkeit, völlig andere Planungsziele zu verfolgen. Bei der konkreten Umsetzung flächensparender Konzepte ist die Konkurrenz der Gemeinden untereinander um Einnahmen aus Umlagen, Gewerbe und Einkommenssteuer das entscheidende Hemmnis.