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Detailergebnis zu DOK-Nr. 52063

Straßenbrücke aus hochfestem Beton B 85: Hochfester Beton als Massenbeton

Autoren R. Silbereisen
K. Wassmann
Sachgebiete 15.3 Massivbrücken

Beton 52 (2002) Nr. 3, S. 122-129, 9 B, 10 Q

Beim Bau der Luckenberger Brücke und der Brücke über die Zwickauer Mulde wurden insgesamt über 3 000 m³ hochfester Beton B 85 verarbeitet. Die Abmessungen beider Bauwerke, mit Plattenbalkenstegen von 1,20 m Breite und bis zu 1,55 m Höhe, erforderten eine Fertigung als Massenbeton. Um möglichst geringe Wärmetönung sicherzustellen wurde eine Rezeptur mit einem C(Index 3)A-armen Zement und nur geringer Mikrosilica Zugabe, aber unter möglichst hoher Flugascheanrechnung vorgesehen. Der äquivalente Wasserzementwert sollte nach den bisherigen Erfahrungen zwischen 0,30 und 0,34 liegen. Um die notwendige Pumpbarkeit und Verarbeitbarkeit des mit 52 M.-% sehr splitthaltigen Betons zu gewährleisten, sollte eine fließfähige Einbaukonsistenz zwischen 520 und 600 mm eingehalten werden. Nach den im Rahmen eines Qualitätssicherungsplanes vereinbarten Bedingungen durfte diese Konsistenz erst frühestens 120 min nach Wasserzugabe unterschritten werden. Zur Gewährleistung dieser Forderung wurde ein Betonverflüssiger mit Doppelzulassung auch als Fließmittel auf Rohstoffbasis Polykarboxylat ausgewählt. Da diese Mittel erfahrungsgemäß sehr temperaturabhängig reagieren, wurden im Rahmen der Voruntersuchungen die erforderlichen Zugabemengen bei unterschiedlichen Temperaturen ermittelt und bei der Produktionssteuerung berücksichtigt. Trotz einer relativ geringen Zementmenge von nur 360 kg/m³ konnte die geforderte Festigkeit nach 28 Tagen sicher erreicht werden. Bei den Güteprüfungen lag die Festigkeit zu diesem Zeitpunkt zwischen 84 und 109 N/mm², bis zum vereinbarten Prüftermin im Alter von 56 Tagen ergab sich ein Festigkeitszuwachs von i.M. 5 N/mm², der sich bis zum Alter von 90 Tagen um weitere 5 N/mm² erhöhte. Da der Beton als rissempfindlich angesehen werden muss, war eine sofortige und intensive Nachbehandlung durch Folienabdeckung und Besprühung mit Wasser erforderlich.