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Detailergebnis zu DOK-Nr. 52394

Lichtraumberechnung bei Bahnen: Umsetzung der kinematischen Berechnungsweise im Bereich des schienengebundenen Nahverkehrs

Autoren V. Appelt
E. Danneberg
W. Fengler
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
5.10 Entwurf und Trassierung

Nahverkehr 19 (2001) Nr. 11, S. 21-27, 10 B, 9 Q

Die Sicherheit im Bahnverkehr verlangt eine kollisionsfreie Fahrt in allen zulässigen Betriebszuständen. Um dies zu Gewähr leisten, ist ein entsprechender, zu jedem Gleis gehörender Raum von festen und beweglichen Gegenständen freizuhalten. Dieser als lichter Raum bezeichnete Bereich wird in Abhängigkeit von den horizontalen und vertikalen Fahrzeugbewegungen bemessen und durch die Lichtraumumgrenzungslinie umschlossen. Diese Linie wurde in Deutschland bis 1991 ausschließlich auf der Grundlage statischer Verfahren berechnet. Inhalt dieser Verfahren war eine vorgeschriebene Begrenzungslinie, die im Stillstand der Fahrzeuge von keinem Fahrzeugteil überschritten werden durfte. Mit der Neufassung des Regelwerkes wurde im Bereich der Eisenbahn ein kinematisches Verfahren eingeführt, das die Einflüsse der Fahrzeugbewegung auf den Lichtraumbedarf berücksichtigt. 1996 wurde mit den "Vorläufigen Richtlinien für die Bemessung des lichten Raumes von Bahnen nach der Verordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen (BOStrab-Lichtraum-Richtlinie)" auch für Bahnen des ÖPNV eine kinematische Berechnungsmethode veröffentlicht, die sich allerdings (zumindest formell) noch in der Erprobung befindet. In dem vorliegenden Bericht werden die kinematischen Verfahren zur Lichtraumberechnung bei Schienenbahnen detaillierter vorgestellt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der praktischen Umsetzbarkeit der vorgestellten Verfahren. Abschließend wird eine Modifikation des Verfahrens zur Ermittlung der freizuhaltenden Räume für BOStrab-Bahnen vorgeschlagen.