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Detailergebnis zu DOK-Nr. 52940

Frostsicherheit im Straßenbau - Ein verbessertes Mineralkriterium

Autoren H. Kugler
B. Schwaighofer
Sachgebiete 7.0 Allgemeines, Klassifikation
7.3 Frost

Wien: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, 2002, 132 S., zahlr. B, T, Q (Schriftenreihe Straßenforschung H. 523)

Das Mineralkriterium und dessen mineralogische Grenzwerte bezüglich der Fraktion < 0,02 mm dienen dem Zweck, Materialien nicht nur auf Basis der wenig indikativen Kornverteilung hinsichtlich Frostempfindlichkeit überprüfen zu können. Auf Grund methodischer Mängel und Diskrepanzen zwischen Beurteilungen nach dem bisherigen Mineralkriterium und Erfahrungen aus der Praxis, bzw. aus Frosthebungsversuchen wurden 15 teils sehr unterschiedliche, überwiegend frostsichere und bereits verwendete Materialien untersucht. Möglichst genaue Mineralanalysen, granulometrische und geochemische Untersuchungen sowie die Ergebnisse ausgewählter Schnelltests wurden parallel durchgeführten Frosthebungsversuchen gegenübergestellt. Dadurch sollten einerseits die bestehenden Grenzwerte verifiziert oder verbessert werden und andererseits rasche und gleichzeitig exakte Methoden der Mineralanalyse erarbeitet und damit Aussagen zur Frostempfindlichkeit ermöglicht werden. Aus den ermittelten Resultaten aller Analysen, Versuche und Korrelationen können folgende wesentliche Schlussfolgerungen abgeleitet werden: Bei der komplexen Mineralanalyse handelt es sich um die vertrauenswürdigste der untersuchten mineralogischen Auswertemethodiken. Durch Integration der Stärken verschiedener Methoden können im Wesentlichen alle Minerale berücksichtigt werden, eine damit nach alter Vorgangsweise einhergehende Überbestimmung aktiver Tonminerale wird dadurch unterbunden. Auf Grund eines vergleichsweise nur geringen Mehraufwandes an Zeit, Arbeit und Kosten erscheint die in dieser Arbeit vorgeschlagene Durchführung einer Routine-KMA als sehr geeignet für künftige mineralogische Beurteilungen sowie als Basis für weitere Verbesserungen des Mineralkriteriums. Auf Basis der untersuchten Proben konnten vergleichsweise frostrelevante Mineralmischungen identifiziert werden. Für diese wurden Grenzwerte vorgeschlagen, welche mit den bereits im Mineralkriterium existierenden zu harmonieren scheinen und diese ergänzen können. Abgesehen von der Gruppe der „Sonstigen Mischungen" wurden angesichts vager Zusammenhänge keine Grenzwertveränderungen vorgeschlagen. Die durchgeführten Schnelltests erwiesen sich sowohl zur rascheren Bestimmung frostrelevanter Minerale oder Mineralgemische, als auch hinsichtlich der direkten Vorhersagbarkeit der Frosthebung als zumeist wenig geeignet. Angesichts der geringen Probenzahl, teils sehr unterschiedlicher Materialien, aber auch wegen der geringen Spreizung der Frosthebungswerte waren in vielen Fällen definitive (statistische) Aussagen nicht möglich.