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Detailergebnis zu DOK-Nr. 53405

Einsatz der Bodengefriertechnik beim Westerscheide-Tunnel

Autoren H. Weigl
K. Bartels
Sachgebiete 7.0 Allgemeines, Klassifikation
15.8 Straßentunnel

Tunnel 22 (2003) Nr. 2, S. 12-19, 8 B

Der Westerschelde-Tunnel besitzt eine Länge von 6,6 km und besteht aus 2 parallel angeordneten Röhren. Sie wurden mit Vollschnittmaschinen im Hydroschildverfahren hergestellt. Alle 250 m wurden die Röhren durch Querschläge miteinander verbunden. Diese 26 Querschläge wurden zeitlich parallel zum Haupttunnel ausgeführt. Es stehen 3 Hauptbodenarten an: Locker bis mitteldicht gelagerter Fein- und Mittelsand, steifer Ton mit Sandlagen und Pyritkonzentrationen, dicht gelagerter Sand. Die Grundwasserdruckhöhen betrugen 20 bis 60 m WS. Die Querstollen wurden mit Hilfe des Gefrierverfahrens hergestellt. Für die Vereisungsbohrungen waren in der Oströhre entsprechend vorbereitete Sondertübbinge aus Stahl eingebaut. Die Bohrungen wurden aus Platzgründen mit einem neu entwickelten sehr kompakten Gerät ausgeführt, sie durften nur eine maximale Abweichung von 0,5 % von der Sollrichtung abweichen. Für jeden Querschlag waren 22 Gefrierrohre in einem Abstand von 1 m vorgesehen. Für die Vereisung standen 6 mobile Kühlaggregate zur Erzeugung der Kaltsohle (CaCl (Index 2)), Sohletemperatur -38° C, Umlaufmenge 50 m³/h) zur Verfügung. Die notwendige Gefrierkörperdicke von 2 m wurde im Sand nach ca. 26 Tagen, im Ton nach ca. 46 Tagen erreicht. Die Kontrolle erfolgte durch je 2 Temperaturmessketten. Der im eisumschlossenen Bodenkörper entstehende Wasserdruck wurde durch eine Dränage entspannt. Wenn der Gefrierkörper seine vorgesehenen Abmessungen erreicht hatte, wurde der Querschlag als Kalotte-Strosse-Sohle-Auffahrung mit Spritzbetonsicherung hergestellt. Der Bodenabtrag erfolgte im Fräsverfahren. Das Lösen des gefrorenen Bodens ist dem eines B25 vergleichbar. Der Abtrag und der Abtransport von je ca. 200 m³ benötigte etwa 7 Tage. Die beim Bau mit dem Gefrierverfahren gesammelten Erfahrungen sind positiv, zukünftige Arbeiten werden dadurch exakter kalkulierbar sein.