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Detailergebnis zu DOK-Nr. 53506

Baufortschritt und Erfahrungen beim Wesertunnel / Weser Tunnel: Construction progress and findings

Autoren C.H. Lüesse
Sachgebiete 15.8 Straßentunnel

Tunnel 22 (2003) Nr. 1, S. 51-58, 8 B, 5 Q

Der aus 2 Röhren bestehende Straßentunnel zur Unterquerung der Weser bei Kleinensiel/Dedesdorf ist 1640 m lang. Der Vortrieb dauerte 24 Monate und wurde im November 2001 beendet. Die beim Vortrieb mit den schwierigen Randbedingungen (Durchmesser von 11,67 m, inhomogene Baugrundfolge, Tiefpunkt der Tunnelsohle bei -40 mNN, geringe Überdeckung) gesammelten Erfahrungen sind richtungweisend. Inzwischen finden die Arbeiten zum Innenausbau statt. 4 Querschläge wurden im Abstand von 327 m und 11,3 m Länge im Schutz einer Bodenvereisung bergmännisch hergestellt. Besondere Vorkehrungen wurden gegen die Gefahr eines Wassereinbruches getroffen: Drucksicherer Abschluss des Querschlags zur Südröhre, Möglichkeit zur Trockenlegung des Querschlages durch Druckluft. Die Vereisungsbohrungen wurden von Stahltübbingen aus begonnen. Wegen der guten Wärmeleitung des Stahls mussten hier aktive Kühlmaßnahmen ergriffen werden. Die Frostkörperdicke war mit 1,75 m relativ groß. Es war eine spezielle Betonrezeptur für die Spritzbetonsicherung und die Betoninnenschale erforderlich, da die Aushärtung bei -13,5 °C erfolgen musste. Es wurde ein CEM III/A 32,5R mit 310 kg/m³ Zementgehalt, einem w/z-Wert von 0,47, einem Fülleranteil von 70 kg/m³, Fließmittel 1,5 kg/dm³ und Betonverflüssiger von 0,6 kg/dm³ verwendet. Um die 7,5 m befestigte Fahrbahnbreite mit 2 seitlichen Notgehwegen (RQ 26t) unterzubringen, mussten 40 000 m³ frostsicherer Sand (gewonnen aus dem aufbereiteten Tunnelaushub) eingebaut werden. Oberhalb der Fahrbahn wurde vor die Tübbingschale ein Vorsatzbeton als Anprallschutz angeordnet. Mit der speziellen Betonrezeptur (CEM 42,5R mit 430 kg/m³ Zementgehalt, w/z-Wert von 0,45, Fließmittelgehalt 1,25 % vom Zementgehalt) konnten die Betonierabschnitte jeweils nach 24 Std. ausgeschalt werden. Die betriebs- und sicherheitstechnische Ausstattung wurde auf der Grundlage des Entwurfes der RABT, Stand 2002 gewählt: Brandnotleuchten im Abstand von 25 m, Schrankenanlagen vor den Tunneleinfahrten, Notnischen, geringe Hydrantenabstände, Lautsprecheranlage, Videoüberwachung, Brandmeldekabel, Sichttrübungs- und CO-Messeinrichtungen, 5 voneinander unabhängige Lüftergruppen pro Tunnelröhre.