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Detailergebnis zu DOK-Nr. 55258

Praxiserfahrungen - Einsatz von Dünnen Schichten im Heißeinbau (DSH)

Autoren M. Schellenberger
Sachgebiete 12.1 Asphaltstraßen

Bauliche Erhaltung von Asphaltbefestigungen: FGSV-Kolloquium am 11. März 2004 in Darmstadt. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 2004 (FGSV 002/80) S. 25-28, 6 B, 7 Q

Dünne Schichten im Heißeinbau (DSH) wurden erstmals mit Erscheinen der ZTV BEA-StB 98 in den Rang einer Regelbauweise in den Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen erhoben. Per Definition handelt es sich bei DSH um Deckschichten aus Asphalt mit Einbaudicken von bis zu 2 cm bzw. Einbaugewichten zwischen 30 und 50 kg/m². Als Material kommt Asphaltbeton der Körnung 0/5, Splittmastixasphalt der Körnungen 0/5, 0/8 und 0/8 S sowie Gussasphalt der Körnungen 0/5 und 0/8 zum Einsatz. Die Zusammensetzung der jeweiligen Mischgutart und -sorte ist in den ZTV Asphalt-StB geregelt, lediglich das zu verwendende Bindemittel kann von den dortigen Festlegungen abweichen. Aufgrund der geringen Dicke der Deckschicht werden für die Ebenheit der Unterlage besondere Anforderungen aufgestellt. Darüber hinaus legen die ZTV BEA keine speziellen Regelungen hinsichtlich der zulässigen Toleranzen und Anforderungen fest; diesbezüglich gelten ebenfalls die ZTV Asphalt-StB. Die Anwendung von DSH empfiehlt sich insbesondere dort, wo infolge vorhandener Randeinfassungen die Einbaudicke begrenzt ist. Dünne Schichten im Heißeinbau eignen sich - in Abhängigkeit von Mischgutart und -sorte für alle Arten der Instandsetzung mit Ausnahme der Sanierung von Einzelrissen. Mit der Überbauung von Pflasterflächen liegen insbesondere in Ostdeutschland gute Erfahrungen vor. Eine spezielle Modifikation der Bauweise stellen die Dünnen Schichten im Heißeinbau auf Versiegelung dar. Sie sind seit Erscheinen des Merkblattes M DSH-V im Jahre 2003 im Technischen Regelwerk verankert. Die Bauweise, die ihre Wurzeln in Frankreich hat, wird bereits seit Anfang der 90er Jahre in Deutschland angewendet und beruht darauf, dass die Unterlage direkt vor dem Aufbringen des Asphaltes mit einer polymermodifizierten Bitumenemulsion angespritzt wird. Hierfür ist ein spezieller so genannter Sprühfertiger notwendig, der neben den herkömmlichen Voraussetzungen zum Asphalteinbau zusätzlich über einen beheizten Emulsionstank und eine Sprührampe verfügt. Die Empfehlungen des Merkblattes für die Korngrößenverteilung des speziell zusammen gesetzten Mischgutes für DSH-V (Körnungen 0/5 und 0/8) liegen näherungsweise zwischen den für Splittmastixasphalt und Asphaltbeton festgelegten Bereichen. Das Mischgut weist einen erhöhten Hohlraumgehalt auf, damit der aus der Emulsion aufsteigende Wasserdampf schadlos entweichen kann. In Abhängigkeit von der Bauklasse und/oder der Beanspruchung kann sowohl polymermodifiziertes Bitumen PmB 65 als auch Straßenbaubitumen 70/100 verwendet werden. Die Vorteile Dünner Schichten im Heißeinbau liegen in einer guten Griffigkeit, guten lärmtechnischen Eigenschaften und - insbesondere bei DSH-V - in einer hervorragenden Verklebung mit der Unterlage.