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Detailergebnis zu DOK-Nr. 55695

Der Einfluss spezieller stabilisierender Faserstoffe auf die mechanischen Eigenschaften des Asphaltmastix und damit auf das Asphaltmischgut (Orig. engl.: The influence to the mechanical properties of bituminous mastics and, thus, to asphalt mixes using special pan-fibres)

Autoren L. Bullinger
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt
9.4 Chemische Stoffe, Kunststoffe (Haftmittel, Zusatzmittel)
11.1 Berechnung, Bemessung, Lebensdauer

Third Eurasphalt & Eurobitume Congress, 12-14 May 2004, Vienna: Proceedings. Breukelen, NL: Foundation Eurasphalt, 2004, Vol. 1, S. 889-902, zahlr. B, 4 T, zahlr. Q

Seit Ende der 80er Jahre wird an der Untersuchung und Fortentwicklung stabilisierender Zusätze für Walzasphalte mit Ausfallkörnung gearbeitet sowie die Wirkung natürlicher und synthetischer Fasern auf den Asphalt gezielt untersucht. Dabei wurden vor allem die ablaufhemmenden Eigenschaften der Fasern betrachtet, um dickere Bitumenfilme auf den Gesteinskörnern zu erhalten. Durch die Zugabe synthetischer Fasern, speziell von Acrylfasern soll aber darüber hinaus auch eine Erhöhung der Zugfestigkeit, des Elastizitätsmoduls und der Zähigkeit des Asphaltes erzielt werden. Abweichend von den Technischen Regelwerken, die in Deutschland vorwiegend auf den Einsatz von Zellulosefasern ausgerichtet sind, ließe sich beispielsweise durch die Zugabe von 0,1 bis 0,15 M.-% Acrylfasern bereits eine ausreichende stabilisierende Wirkung erzielen. Das Langzeitverhalten einer österreichischen Untersuchungsstrecke, bei der eine Zugabe von 0,3 M.-% Acrylfasern im Asphaltbinder erfolgte, zeigt eine deutlich geringere Spurrinnenbildung als die benachbarten Untersuchungsabschnitte, in denen andere Faserstoffe verwendet wurden. Wie mit Hilfe des Kantabrischen Tests (Cantabro-Test) nachgewiesen wurde, kann durch die Zugabe von Acrylfasern die Gefügefestigkeit von offenporigen Asphalten erhöht werden. So weisen die unter Zugabe von Acrylfasern hergestellten Probekörper nach Beanspruchung in der Los-Angeles-Trommel einen geringeren Massenverlust auf als Vergleichsproben ohne Faserzugabe. Da zudem Acrylfasern kein Wasser aufnehmen, wird die Adhäsionswirkung des Bitumens an den Gesteinskörnern bei Wasserlagerung nicht verändert. Die Ergebnisse des Kantrabrischen Tests, der an zuvor wassergelagerten Probekörpern durchgeführt wurde, zeigen daher erheblich geringere Masseverluste als bei Probekörpern ohne Faserzugabe.