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Detailergebnis zu DOK-Nr. 56634

Streckencharakteristik und Fahrfehler

Autoren B. Schlag
B. Kämpfe
G. Weller
Sachgebiete 5.10 Entwurf und Trassierung
6.0 Allgemeines

Straßenverkehrstechnik 49 (2005) Nr. 11, S. 564-571, 7 B, 5 T, 14 Q

Welchen Einfluss haben unterschiedliche Gestaltungen von Verkehrswegen (als Teil des situativen Kontextes) auf die Fehlerverübung? Fahrfehler wurden in Fahrversuchen systematisch erfasst, klassifiziert und verschiedenen Auftretensbedingungen zugeordnet. Dazu wurde das Fahrverhalten auf Streckenabschnitten miteinander verglichen, die sich wesentlich nur in dem infrage stehenden Gestaltungsmerkmal unterschieden. Die meisten Befunde sind sehr eindeutig und belegen die Abhängigkeit einer gehäuften Fehlerverübung von (insofern ungünstigen) Gestaltungsmerkmalen der Strecke. So konnte ein Einfluss des Ausbauzustands von Straßen auf die Wahl der Geschwindigkeit auf Geraden für die Straßenbreite und für die Fahrbahndecke bestätigt werden. Die Bedeutung der Gestaltung von Übergangsbereichen wird u. a. durch den Befund unterstrichen, dass Fahrer nach längerem Fahren mit hoher Geschwindigkeit bei Wechsel der Anforderungen (Autobahnabfahrt; Einfahren in Ortschaft nach Landstraßenfahrt) eine zu hohe Geschwindigkeit beibehalten. Sowohl ein enger Kurvenradius als auch die Gesamtcharakteristik der Strecke (vorher eher kurvenarm im Vergleich zu durchgängig kurvig) erhöhen die Fehlerhäufigkeit in Kurven. Komplexe und unübersichtliche Kreuzungen stellen erhöhte Anforderungen an Fahrer, dort werden ebenfalls häufiger Fehler verübt. Dies geschieht ebenso an Kreuzungen, deren Vorfahrtregelungen nicht mit den Erwartungen der Fahrer übereinstimmen.