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Detailergebnis zu DOK-Nr. 56772

Die dynamischen Prüfverfahren zur Ansprache der Gebrauchseigenschaften von Asphalt im europäischen Kontext

Autoren P. Renken
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt

Straße und Autobahn 56 (2005) Nr. 12, S. 700-705, 12 B, 10 Q

Der Beitrag befasst sich mit den dynamischen Prüfverfahren, die in der ersten Generation der Europäischen Normen - also ab 2008 - relevant sein werden. Dabei wird versucht, die beiden unterschiedlichen europäischen Systeme der Asphaltspezifikation transparent zu machen. Deutschland hat sich für das empirische Spezifikationssystem entschieden, andere europäische Nachbarn dagegen für das fundamentale Spezifikationssystem. Beide Systeme greifen für die Beurteilung wesentlicher Asphalteigenschaften auf dynamische Prüfverfahren zurück, die in den einzelnen Teilen der EN 12697 beschrieben sind. Für die empirische Spezifikation (Deutschland) wird dynamisch lediglich das Verformungsverhalten geprüft: für Walzasphalt mittels Spurbildungsversuch und für den steif konzipierten Gussasphalt mittels dynamischem Stempeleindringversuch. Man spricht hier von "performance-related"-Prüfverfahren. Für die fundamentale Spezifikation sind neben der Verformungsbeständigkeit auch die Asphalteigenschaften Ermüdung und Steifigkeit anzusprechen. Für die Beurteilung der Steifigkeit wird eine ganze Reihe von Prüfverfahren angeboten, aus welchem noch kein Verfahren ausgewählt wurde. Für die Beurteilung der Verformungsbeständigkeit gelten bei der fundamentalen Spezifikation als "performance-based" Prüfverfahren der Triaxialversuch mit konstantem Radialdruck und für die Beurteilung der Ermüdungseigenschaften der 4-Punkt-Biegeversuch am prismatischen Probekörper oder alternativ der 2-Punkt-Biegeversuch am Trapezoid. Die Festlegung für ein einziges Prüfverfahren zur Beurteilung der Ermüdungseigenschaften ist bisher nicht erfolgt. Da die Entscheidung noch offen ist, müssen auch die von deutscher Seite favorisierten Verfahren, nämlich insbesondere der Zugschwellversuch aber auch der dynamische Spaltzugversuch, für die zweite Normengeneration in Diskussion gebracht werden.