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Detailergebnis zu DOK-Nr. 57128

Statistisches Modell für die Wahrnehmung der Infrastrukturbedingungen durch die Verkehrsteilnehmer: Anwendung des Falls der Fahrbahnrauheit (Orig. engl.: Statistical modeling of user perceptions of infrastructure condition: application to the case of highway roughness)

Autoren K. Shafizadeh
Sachgebiete 14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit

Journal of Transportation Engineering 132 (2006) Nr. 2, S. 133-140, 4 B, 3 T, 13 Q

Spurrinnen, Verwerfungen, Risse, Flickstellen und Abplatzungen sind die häufigsten Fahrbahnschäden, die die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs beeinträchtigen. Von den zahlreichen Fahrbahnmesswerten ist der Internationale Rauheitsindex (IRI) am weitesten verbreitet und wird von den Straßenbauverwaltungen als Maßstab für die Beschaffenheit und für die Planung von Erhaltungsmaßnahmen verwendet, wobei die Einhaltung der erforderlichen Griffigkeitswerte ein wichtiges Kriterium ist. Die Wahrnehmungen der Verkehrsteilnehmer und somit die öffentliche Meinung kann in unserer Informationsgesellschaft eine bedeutende Rolle spielen, wenn es darum geht, die Verwaltungen zum Handeln zu bewegen. Um die Meinung der Straßennutzer in die Verwaltungsabläufe einzubeziehen, haben die Autoren in einem Großversuch die Verkehrsteilnehmer über ihre Empfindungen zur Rauheit befragt und gebeten, die Fahrbahnbeschaffenheit zu bewerten. Das Ergebnis zeigt, dass die auf den IRI bezogenen Werte der physikalischen Rauheitsmessungen in starker Kongruenz mit den Bewertungen der Straßennutzer stehen. Andere Faktoren, wie der Fahrzeugtyp, Geschwindigkeit, Personenalter, Geschlecht, Lärmpegel im Fahrzeug spielten bei den Bewertungen ebenfalls eine gewisse Rolle. Aus der Studie ergeben sich einige Schlüsselfaktoren, verbunden mit den Wahrnehmungen der Straßennutzer: die mit hoher Wahrscheinlichkeit als rau bewerteten Fahrbahnoberflächen beziehen sich auf solche mit hohem IRI, auf das Fahrbahnalter und auf den Lärmpegel im Fahrzeug; die als sanft bewerteten Oberflächen beziehen sich auf weibliche Personen, auf Personen im Alter von mehr als 55 Jahren und auf Fahrer von Sportwagen und Minivans.