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Detailergebnis zu DOK-Nr. 57188

Hochrechnung von Daten aus Erhebungen am Unfallort (Forschungsprojekt FE 82.221/2002 der Bundesanstalt für Straßenwesen)

Autoren H. Hautzinger
J. Schmidt
M. Pfeiffer
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Heilbronn u. a.: Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung e. V. (IVT), 2005, 77 S., 3 B, 96 T, 5 Q

Im Rahmen des SIFO-Projekts FE 82.250 (GIDAS) der BASt wird seit vielen Jahren eine Unfallerhebung vor Ort in Hannover durchgeführt. Die Auswahl der dort erhobenen Unfälle erfolgt nach einem wissenschaftlich basierten Stichprobenplan, um eine möglichst repräsentative Datensammlung zu erhalten. Trotzdem erfahren die Daten eine statistische Verzerrung aufgrund unkontrollierbarer Randbedingungen (z. B. Ortslage oder Uhrzeit des Unfalls). Zur Beseitigung der Verzerrungen - und somit zur Herstellung einer statistischen Repräsentativität - wird in Hannover ein statistisches Gewichtungsverfahren eingesetzt. Seit 1999 kooperiert die Erhebung Hannover mit einer identischen Erhebung in Dresden. Die dortige Erhebung verwendet den gleichen Stichprobenplan, setzt jedoch (bisher) kein Gewichtungsverfahren ein. Ziel des Forschungsvorhabens war es deshalb, das bisherige Gewichtungs- und Hochrechnungsverfahren für den Raum Hannover, und dessen Anwendbarkeit auf die Erhebungen im Raum Dresden zu überprüfen. Ferner sollte festgestellt werden, welche Möglichkeiten sich für eine Hochrechnung aus den - nunmehr doppelt so zahlreichen - gepoolten Unfalldaten aus beiden Regionen ergeben. Insgesamt hat sich gezeigt, dass es auch mit alternativen, meist hierarchischen Gewichtungsverfahren nicht möglich ist, alle Merkmale, deren Verteilungen aus der amtlichen Statistik bekannt sind, mit hinreichender Genauigkeit an die Verhältnisse der Grundgesamtheit anzupassen. Es kann somit erwartet werden, dass sich dies beiden eigentlich hochzurechnenden originären GIDAS-Variablen ähnlich darstellt. Somit muss der Ansatz eines einheitlichen Verfahrens für alle Jahre und beide Regionen als eher fragwürdig angesehen werden. Die Empfehlung lautet daher, zumindest für besonders wichtige Fragestellungen eine spezielle, auf das jeweilige Untersuchungsmerkmal abgestellte Gewichtung, durchzuführen. Schließlich werden im Bericht noch Empfehlungen zur Datenqualität und zu der Frage gegeben, wie sich das derzeit praktizierte Stichprobenverfahren im Hinblick auf die Gewinnung einer repräsentativen Stichprobe möglicherweise verbessern lässt.